Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 833 Museum Lüneburg 1612

Beschreibung

Waffeleisen.1) Geschmiedetes Eisen und Kupfer. Auf den runden Innenflächen Gravuren, auf der einen Seite zwei aufgerichtete Bären, zwischen ihnen eine kleine Kirche, auf dem Rand die Inschrift A, die unten im Innenfeld endet, auf der anderen Seite ein von einem Mann in Rüstung und von Merkur gehaltenes Vollwappen, oben links und rechts der Helmzier die Initialen B, auf dem Rand umlaufend die Inschrift C. Alle Inschriften spiegelverkehrt.

Maße: L. (gesamtes Gerät): 18 cm; Dm: 14 cm; Bu.: 0,8 cm (A, C), 0,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/2]

  1. A

    DESVPER AVXILIVM SERENABIT ANNO DOMINI · 1612

  2. B

    G S

  3. C

    VIRTVTE ET PATIENTIA ANNO · 1612

Übersetzung:

Die Hilfe von oben herab wird heiter machen. Im Jahr des Herrn 1612. (A) Durch Tugend und Geduld. Im Jahr 1612. (C)

Wappen:
Schomaker2)

Kommentar

Das Wappen und die Initialen B lassen darauf schließen, dass es sich um einen Haushaltsgegenstand der Familie Schomaker handelt, vermutlich aus dem Haushalt des Lüneburger Ratsherrn Georg III. Schomaker, um dessen Devise es sich bei der Inschrift C gehandelt haben dürfte. Georg Schomaker, der Sohn des Hartwig Schomaker und der Margaretha Töbing (vgl. Nr. 462) ist seit 1601 als Sülfmeister nachweisbar, im Jahr 1603 wurde er in den Rat gewählt.3) Büttner verzeichnet für den 1619 verstorbenen Georg Schomaker keine Ehefrau.

Anmerkungen

  1. Zum Zeitpunkt der Bearbeitung ohne Inv. Nr.
  2. Wappen Schomaker (geteilt, oben abgerissener Bärenkopf mit Halsband, hier unten Ornament). Vgl. Büttner, Genealogiae.
  3. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Schumacher II. Die Angabe bei Stahl, Ratslinie, Nr. 330, wonach der 1603 gewählte Georg Schomaker ein Sohn des gleichnamigen Bürgermeisters gewesen wäre, ist falsch und beruht auf einer Verwechslung. Im Album Curiae (StA Lüneburg, AB 44, fol. 180r) ist er bei seiner Wahl 1603 als Sohn des Hartwig Schomaker bezeichnet.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 833 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0083306.