Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 819 Schlägertwiete 5b 1610

Beschreibung

Steinerne Wappentafel und hölzerner Türsturz, beide farbig gefasst. Traufenständiges Haus mit massivem Erdgeschoss und vorgekragtem Fachwerkobergeschoss. Neben der Tür eine Steinplatte mit drei Wappenschilden im Relief, darüber und darunter die Inschrift A in leicht erhabenen Buchstaben. Auf dem geschweiften Sturzriegel über der Ladeluke im Obergeschoss das Baudatum B erhaben in vertieftem Feld geschnitzt.

Maße: Bu.: 4 cm (A), ca. 10 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/1]

  1. A

    MAD(ALENA) M(UTZELTIN) · H(ARTWIG) T(OBING) · MAR(GARETHA) · D(USTERHOP) / ANNO D(OMI)NI 1 · 6 · 10

  2. B

    ANNO 1610 ·

Wappen:
Mutzeltin1) Töbing2)Dusterhop3)

Kommentar

Die Inschrift bezieht sich auf Hartwig I. Töbing, den Sohn des Ratsherrn Georg Töbing und der Anna Semmelbecker (vgl. Nr. 607), und seine beiden Ehefrauen Magdalena Mutzeltin, die er 1588 heiratete, und Margaretha Dusterhop, die er 1603 nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete. Hartwig Töbing ist seit 1592 als Sülfmeister nachweisbar und seit 1595 als Barmeister.4) Im Jahr 1596 wurde er in den Rat gewählt.5) Er starb am 16. August 1618.6)

Anmerkungen

  1. Wappen Mutzeltin (aufwärts fliegender Fisch mit Flügeln). Vgl. Büttner, Genealogiae.
  2. Wappen Töbing (Maulbeerbaum auf Hügel). Vgl. Büttner, Genealogiae.
  3. Wappen Dusterhop (zwei abgewendete Bärentatzen). Vgl. Büttner, Genealogiae.
  4. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Töbing IV.
  5. Stahl, Ratslinie, Nr. 324, S. 185.
  6. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Töbing IV.

Nachweise

  1. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 403 (A).
  2. Schecke, Lüneburg, [p. 7].
  3. Böker, Baudenkmale Lüneburg, Abb. S. 559 (A).
  4. Vollborn, Fachwerk, S. 154.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 819 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0081902.