Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 794†? Museum für das Fürstentum Lüneburg 1607

Beschreibung

Grabplatte, vermutlich für Heinrich Rodewolt, umgearbeitet aus einem ehemaligen Beischlag. Sandstein. Der Verbleib des Steins konnte nicht geklärt werden. Als Beischlag bildete der Stein eine hochrechteckige Platte, die oben in einem Medaillon ein Allianzwappen (rechts Familie Kröger) trug. Auf der anderen Seite ebenfalls ein Allianzwappen (Familie Rodewolt) sowie die Inschrift. Die Wappen bei Krüger nicht blasoniert.

Inschrift nach Krüger.

  1. FRATRI DESIDERATISSIMO HELMOLDVS RODEWOLD SVMPTIBVS PROPRIIS PONI · CVRAVIT

Übersetzung:

Dem schmerzlich vermissten Bruder hat Helmold Rodewolt (dies) auf eigene Kosten errichten lassen.

Wappen:
Rodewolt/?

Kommentar

Bei dem Stein dürfte es sich um die Grabplatte handeln, die der Lüneburger Chronist Helmold Rodewolt im Jahr 1607 seinem im August 1606 verstorbenen Bruder Heinrich auf dessen Erbbegräbnisstätte setzen ließ (zu Heinrich Rodewolt vgl. Nr. 776), wofür er die Gebühr von 10 Mark bezahlte.1) Die Brüder stammten aus einer Brauerfamilie, und der Chronist Helmold Rodewolt war als Ältermann der Brauer tätig.2) Verheiratet war er seit 1586 mit Catharina van der Molen.3) Er starb am 24. Februar 1626. Für ihn selbst ist kein Grabdenkmal oder dessen Inschrift überliefert.

Anmerkungen

  1. SKA Lüneburg, Kirchenrechnung St. Johannis I,5, fol. 120r.
  2. Zu Hellmold Rodewolt vgl. Droste, Schreiben, S. 317f.
  3. KBA Lüneburg, Kirchenbuch St. Johannis 1, fol. 25v.

Nachweise

  1. Krüger, Skulpturen, Nr. 20, S. 15.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 794†? (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0079402.