Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 759† St. Johannis, Friedhof 1604

Beschreibung

Grabplatte des Johannes Töbing und seiner Ehefrauen Magdalena Stöterogge und Elisabeth Töbing. Die Grabplatte lag neben der seines Schwiegervaters Ludolph Stöterogge (Nr. 431) in einem unbekannten Teil des Friedhofs.

Inschriften nach Rikemann.

  1. A

    Ezecheiel 37 Ossa arida ecce ego dabo super vos nervos et succrescere faciam super vos carnes et superextendam in vobis cutem et dabo vobis spiritum et vivetis1)

  2. B

    Johannes Tobingus Georgÿ filius integritatea) et fide patricius denatus Anno 1582 die 3 Februarÿ

  3. C

    Magdalena Stoteroggia foemina probitate conspicua coniunx prima exhalavit Anno 1559 die 20 Junÿb)

  4. D

    Elisa Tobinga Matrona pia et benefica coniunx altera obdormivit Anno 1604 die 11c) Februarÿ

  5. E

    Meritissimis dilectissimisque parentibus suis hoc debitum amoris et honoris mnemosynon quatuor e secundo coniugio relicti sculpendum curabantd) filii Henricus Daniel Samuel Thomas Tobingi

Übersetzung:

Ihr verdorrten Gebeine, siehe, ich werde euch Sehnen geben, und ich werde das Fleisch wachsen lassen über euch, und ich werde euch mit Haut überziehen, und ich werde euch Atem geben, und ihr sollt lebendig werden. (A) Johannes Töbing, Sohn des Georg, ein Patrizier von Redlichkeit und Zuverlässigkeit, ist im Jahr 1582 am 3. Tag des Februar gestorben. (B) Magdalena Stöterogge, eine durch Rechtschaffenheit ausgezeichnete Frau, seine erste Ehefrau, ist im Jahr 1559 am 20. Tag des Juni gestorben. (C) Elisabeth Töbing, eine fromme und wohltätige Dame, seine zweite Ehefrau, hat im Jahr 1604 am 11. Tag des Februar ihr Leben ausgehaucht. (D) Ihren hochverdienten und innig geliebten Eltern haben dieses geschuldete Denkmal der Liebe und Ehre die vier aus der zweiten Ehe hinterlassenen Söhne Heinrich, Daniel, Samuel und Thomas Töbing anfertigen lassen. (E)

Kommentar

Johannes Töbing, ein Sohn Georgs I. und der Cecilia Kruse, war ein Bruder des Bürgermeisters Georg IV. Töbing (vgl. Nr. 671). Über ihn und seine beiden Ehefrauen ist nichts bekannt, was über den Inhalt der Grabinschriften hinausginge. Er war weder als Ratsmitglied tätig noch bekleidete er ein Salinenamt. Seine erste Ehefrau Magdalena Stöterogge war in erster Ehe mit Franz Semmelbecker verheiratet, der 1548 starb.2)

Textkritischer Apparat

  1. integer vitae Büttner.
  2. Julii Büttner.
  3. XII Büttner.
  4. curarunt Büttner.

Anmerkungen

  1. Ez. 37,4 u. 6.
  2. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Töbing II u. Stammtafel Stöterogge II.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 6v.
  2. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Töbing II (B–E).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 759† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0075904.