Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 719† Neue Sülze 32 2. H. 16. Jh.

Beschreibung

Schwellbalken am Hofflügel, Fachwerkgeschoss auf massivem Erdgeschoss. Die Inschrift auf der Schwelle war um 1900 teilweise verbaut.

Inschrift nach Krüger/Reinecke.

  1. [MORS] TVA MORS CHRISTI FRAVS TERRAE [GL]ORIA COELI [ET] DOLOR INFERNI SVNT MEDITANDA TI[BI]1)

Übersetzung:

Deinen Tod, Christi Tod, den Betrug der Welt, die Herrlichkeit des Himmels und den Schmerz der Hölle musst du bedenken.

Versmaß: Ein elegisches Distichon.

Kommentar

Nach Brandt war das Grundstück Neue Sülze 31/32 (vgl. a. Nr. 562) seit ca. 1550 im Besitz der Familie von Dassel, zunächst im Besitz des Christoph von Dassel, seit 1590 im Besitz seines Sohnes Ludolph von Dassel (vgl. Nr. 804). Nach dessen Tod ging es 1610 an Johann Elver über.2) Da es keine Angaben zur Ausführung der Kapitalis gibt, lässt sich nur vermuten, dass die Inschrift in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ausgeführt wurde.

Anmerkungen

  1. Walther, Proverbia sententiaeque, Nr. 15210.
  2. Brandt, Häuserordner, Neue Sülze 32.

Nachweise

  1. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 397.
  2. Vollborn, Fachwerk, S. 86 u. 151 (nach Krüger/Reinecke).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 719† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0071906.