Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 714 St. Michaelis 2. H. 16. Jh.

Beschreibung

Zwei Reliefs. Stein, die Inschriften in Gold gefasst. Die als Gegenstücke gearbeiteten Reliefs, die im Seitenschiff an der Nordwand im dritten Joch von Osten hängen, zeigen Brustbilder von Luther und Melanchthon in einem oben rundbogig abgeschlossenen Feld. Darüber im Bogen die Umschriften A und C, darunter auf Schrifttafeln die Inschriften B und D. Die Buchstaben sind erhaben gehauen und in Gold gefasst.

Maße: H.: 53 cm; B.: 37 cm (Luther). H.: 51 cm; B.: 34,3 cm (Melanchthon). Bu.: 2,9 cm (A), 4,3 cm (B, D), 2,7 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/2]

  1. A

    BILDENIS · S(ELIGEN) · MART(INI) · LVT(HERI) · D(OCTORIS)

  2. B

    DER TODT · IST / VERSLV(N)GEN · IN / DEM · SIEG · PAV/LVS · KAPIT XV1)

  3. C

    BILDTNVS · M(AGISTRI) · PHIL(IPPI) · MELA(NCHTHONIS)

  4. D

    TODT · WO · IST / DEIN · STACHEL / HELL · WO · IST / DEIN · SIEG ?a)1)

Kommentar

Aus welchem ursprünglichen Zusammenhang die beiden Reliefs stammen, lässt sich nicht ermitteln, zumal sie bei Gebhardi nicht erwähnt sind. Möglicherweise dienten sie als Bekrönungen zweier als Gegenstücke gearbeiteter Epitaphien. Dafür würden auch die beiden auf den Tod bezogenen Bibelzitate sprechen.

Textkritischer Apparat

  1. Zeichen in Form eines retrograden s, möglicherweise als Fragezeichen gedacht. Dahinter noch ein Schleifenornament.

Anmerkungen

  1. 1. Ko. 15,55.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 714 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0071404.