Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 711 St. Johannis 2. H. 16. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Der Kelch bildet das Gegenstück zu Nr. 712 und entspricht diesem weitgehend in der Gestaltung. Achtpassfuß über breiter Sockelplatte und ornamentierter Zarge, auf einem Segment des Fußes ein eingraviertes Kreuz mit aufgesetztem Kruzifixus, der Titulus A nur schwach eingraviert. Hoher achtseitiger Fußhals, darüber ein außen mit acht Rotuli besetzter Nodus zwischen kurzen schmucklosen Schaftstücken, in den Rotuli die Buchstaben der Inschrift B leicht erhaben vor schraffiertem Grund sowie Rosetten. Hohe becherartige Kuppa. Unter dem Fuß das Lüneburger Beschauzeichen und zwei gekreuzte Schwerter mit Stern darüber als Meisterzeichen eines unbekannten Goldschmieds.1)

Maße: H.: 30,1 cm; Dm.: 18,3 cm (Fuß), 15,3 cm (Kuppa); Bu.: 0,25 cm (A), 0,7 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (A), Kapitalis mit Elementen der frühhumanistischen Kapitalis (B).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/2]

  1. A

    I(ESUS) · N(AZARENUS) · R(EX) · I(UDAEORUM)2)

  2. B

    IHESVS

Kommentar

Das I in Inschrift B mit doppelseitigen Nodi besetzt, das H mit ausgebuchtetem Balken, die S mit eingekerbten Sporen.

Anmerkungen

  1. Zum Meisterzeichen vgl. Scheffler, Goldschmiede, Bd. 2, S. 942, Nr. 188.
  2. Io. 19,19.

Nachweise

  1. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 115 (B).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 711 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0071100.