Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 690† St. Johannis, Friedhof 1600

Beschreibung

Grabplatte des Johann Lutterlo sowie des Christoph Lutterlo und seiner Ehefrau Barbara Lenten. Die Grabplatte lag nach Rikemann vor dem großen Kirchentor, also vermutlich vor dem Haupteingang von St. Johannis.

Inschriften nach Rikemann.

  1. A

    Johann Lutterloe obÿt A(nno) C(hristi) 1600 30 Julÿ aetatis 64

  2. B

    Christoff Lutterlo Barbara Lenten

  3. C

    Vita mihi Christus mors mihi dulce lucrum1)

Übersetzung:

Johann Lutterlo starb im Jahr Christi 1600 am 30. Juli im 64. Lebensjahr/im Alter von 64 Jahren. (A) Christus ist für mich das Leben, Sterben ist mir ein süßer Gewinn. (C)

Kommentar

Ein aus Lüneburg stammender Johann Lutterlo immatrikulierte sich am 7. Mai 1552 zusammen mit dem späteren Pastor an St. Lamberti Caspar Corner (vgl. Nr. 455) an der Universität Rostock.2) Das könnte zu dem Geburtsdatum des in der Inschrift A genannten Johann Lutterlo um 1536 passen. Johann Lutterlo entstammte den Quellen zufolge einer Familie herzoglicher Zöllner und war auch selbst als Zöllner tätig. Auf ihn dürfte sich die lebenslange Bestallung durch Herzog Wilhelm d. J. aus dem Jahr 1577 beziehen.3) Da Johann Lutterlo kein Bürger der Stadt Lüneburg war, wollten die Kirchgeschworenen für sein Begräbnis 20 Mark fordern, also das Doppelte dessen, was bei dem Begräbnis eines Bürgers fällig wurde, der Rat verfügte jedoch, dass für das Begräbnis kein Geld genommen werden sollte.4) Bei dem ebenfalls als herzoglicher Zöllner nachweisbaren Christoph Lutterlo handelte es sich wohl um den Sohn des Johann, in dessen Besitz die Grabplatte überging. Christoph Lutterlo ist im Jahr 1641 als verstorben genannt.5)

Anmerkungen

  1. Phil. 1,21.
  2. Matrikel Rostock, Bd. 2, S. 122.
  3. StA Lüneburg, UA b: 1577 April 10 I. Sowie zahlreiche weitere Belege für Zöllner aus der Familie Lutterlo in der Online-Datenbank.
  4. SKA Lüneburg, Kirchenrechnung St. Johannis I, fol. 329v.
  5. StA Lüneburg, AA P8a Nr. 1048.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 31v.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 690† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0069000.