Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 684 Museum Lüneburg 1599

Beschreibung

Kronleuchter.1) Messing. Der achtarmige Leuchter stammt aus dem Hospital im Gral. Nach dem Abbruch des Hospitals gelangte er ins Rathaus und von dort ins Museum. Oben auf der Mittelsäule die Figur eines Wilden Mannes, der einen bekrönten Doppeladler sowie einen Schild mit einem eingravierten Vollwappen darauf hält, unter dem Wappen ein Schriftband mit der Inschrift, die Jahreszahl unterhalb des Schriftbands.

Maße: H.: 86 cm; Dm.: 74 cm; Bu.: 0,4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/1]

  1. RIKEL DVSTERHOPS / 15 · 99

Wappen:
Dusterhop2)

Kommentar

Rickel Dusterhop wurde im Jahr 1577 als Tochter des Franz Dusterhop und der Elisabeth Glode geboren und heiratete im Jahr 1599 Heinrich IX. Töbing. Sie starb vor dem Sommer 1613, in dem sich Heinrich Töbing wiederverheiratete.3) Ob der Kronleuchter dem Hospital im Gral anlässlich der Hochzeit geschenkt wurde oder ob es sich um ein testamentarisches Vermächtnis handelte und der Leuchter zunächst ein privater Gebrauchsgegenstand der Rickel Dusterhop war, lässt sich nicht feststellen.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. E 60.
  2. Wappen Dusterhop (steigender Löwe). Entspricht nicht dem Familienwappen bei Büttner, Genealogiae (dort zwei abgewendete Bärentatzen). Körner (Leitfaden, S. 82, E 60) vermutet, es handle sich hier um das Braunschweiger Wappen. Er begründet dies damit, dass ein Vetter der Rickel, Franz III. Düsterhop, mit Richel von Braunschweig verheiratet war und vermutet in dem Leuchter eine Hochzeitsgabe der Familie. Die Argumentation erscheint jedoch wenig überzeugend.
  3. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Düsterhop u. Stammtafel Töbing II.

Nachweise

  1. Körner, Leitfaden, S. 82, E 60.
  2. Michael, Führer, S. 97, E 60.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 684 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0068407.