Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 678† St. Johannis 1599

Beschreibung

Grabplatte oder Epitaph des Leonhard Töbing und seiner Ehefrau Anna Garlop. Nach Rikemann befand sich das Grabdenkmal im Schuddemantel (zu der Lokalisierung vgl. Nr. 129).

Inschriften nach Rikemann.

  1. A

    Memoriae Domini Leonhardi Tobing co(n)s(ulis) Viri Religione et fide in Deum sincera scientia juris singulari et multiplici rerum usu praestantissimi nati Anno Christi 1529 die 14 Decembris patre Leonhardo co(n)s(ulis) et Gesche Schumachers lecti senatoris 1564 consulis 1566 Denati 1591 die 16 Martÿ et Annae Garlop foeminae Lectissimae virtutibusque honesta matrona digniss(ima) ornatiss(ima) natae Anno C(hristi) 1533 die 7 Maÿ Patre Henrico matre Dorothea Semmelbeckers nuptae A(nno) C(hristi) 1572 mense Sep(tembris)a) pie defunctae A(nno) C(hristi) 1599 die 24 Dece(m)b(ris)

  2. B

    F(ilii) F(ieri) F(ecerunt)

  3. C

    Certamen bonum certavi 2 Timoth 41)

  4. D

    Ipse vulneratus est Esaiae 532)

Übersetzung:

Zum Gedenken an den Herrn Bürgermeister Leonhard Töbing, einen durch seine Gottesfurcht und aufrichtigen Glauben an Gott, durch einzigartige Kenntnis des Rechts und durch vielfache Erfahrung besonders ausgezeichneten Mann, geboren im Jahr Christi 1529 am 14. Tag des Dezember, (abstammend) von dem Vater Bürgermeister Leonhard und von Gesche Schomaker, zum Ratsherrn gewählt 1564, zum Bürgermeister 1566, gestorben 1591 am 16. Tag des März, und an die vortreffliche Frau Anna Garlop, eine durch Tugenden besonders geschmückte ehrbare (und) würdige Dame, geboren im Jahr Christi 1533 am 7. Tag des Mai, (abstammend) von dem Vater Heinrich und der Mutter Dorothea Semmelbecker, verheiratet im Jahr Christi 1572 im Monat September, fromm gestorben im Jahr Christi 1599 am 24. Dezember. (A) Die Kinder haben (dies) anfertigen lassen. (B) Ich habe einen guten Kampf gekämpft. (C) Er selbst ist verwundet worden. (D)

Kommentar

Leonhard II. Töbing immatrikulierte sich im Juli 1544 an der Universität Wittenberg.3) Seit 1550 ist er als Sülfmeister nachweisbar.4) Im Jahr 1564 wurde er in der Rat gewählt und fungierte seit 1566 als Bürgermeister, dem regierenden Rat gehörte er letztmalig im Jahr 1589 an.5) Nach Büttner war seine Ehefrau Anna Garlop die letzte Angehörige der Lüneburger Familie, die mit ihr ausstarb. Vermutlich stammt der Kaminsturz Nr. 577 aus dem Besitz des Ehepaars, das am 15. September 1572 heiratete.6)

Textkritischer Apparat

  1. die 15 Sept(embris) Büttner.

Anmerkungen

  1. 2. Ti. 4,7.
  2. Is. 53,5.
  3. Matrikel Wittenberg, Bd. 1, S. 214.
  4. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Töbing IV.
  5. Stahl, Ratslinie, Nr. 299, S. 182.
  6. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Töbing IV.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 39r.
  2. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Töbing IV (A).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 678† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0067802.