Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 424† Stadtwall/Zeughaus 1564

Beschreibung

Geschütz, ‚Melchior‘, Feldschlange. Das Geschütz gehört zu einer Gruppe von drei Geschützen, die die Namen der Heiligen Drei Könige tragen (vgl. a. Nr. 413, 425). Auf dem Geschütz nach Gebhardi eine Darstellung des Melchior vor der sitzenden Maria sowie die Inschriften A–C.

Inschriften nach Gebhardi.

  1. A

    O G K M G Anno MDLXIIII

  2. B

    Ick Bin Melchior der hilgen dre Konningk ena)Min Offer is bi forsthen und heren worde ghemeinea)Wen ick Schete und Drepede wart dat lachen vorgeten

  3. C

    Valentin Barchman

Übersetzung:

Ich bin Melchior, einer der Heiligen Drei Könige. Mein Opfer ist bei Fürsten und Herren allgemein (üblich) geworden. Wen ich beschieße und treffe, der wird das Lachen vergessen. (B)

Versmaß: Deutscher Reimvers (B).

Kommentar

Die Initialen in Inschrift A, die sich auf den Geschützen Valentin Barchmanns öfter finden (vgl. u. a. Nr. 425), lassen sich nicht auflösen. Zu Valentin Barchmann und seiner Familie vgl. Nr. 260. Zu dem in Inschrift B genannten Offer vgl. Nr. 413.

Textkritischer Apparat

  1. Vermutlich im Original ene, das sich auf ghemene reimte.

Nachweise

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 3, p. 121 (Beschreibung der Canonen und Mörser 1747, Nr. 4).
  2. Dithmers, Chronik, p. 295 (B).
  3. Michelsen, Cronica, p. 221 (B).
  4. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 206 (nach Gebhardi).
  5. Reinecke, Rathaus, S. 115.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 424† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0042403.