Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 414† St. Nicolai nach 1563

Beschreibung

Gemälde, das den Superintendenten Paul Rhode darstellte. Nach Reinbeck hing das Gemälde an einem Pfeiler in der Kirche gegenüber von einem Bildnis Luthers. Es trug eine Inschrift unter der Darstellung.

Inschrift nach Reinbeck.

  1. Quam bene iuncta tibi Divi stat imago LutheriPaulus qui a Rhoda nomine dictus erasNam quantum debet Germania clara LutheroTantum equidem debet gens Pomerana tibi

Übersetzung:

Wie passend ist dir hier das Bild des göttlichen Luther beigegeben, dir, der du mit Namen Paul Rhode genannt wurdest. Denn so viel das berühmte Deutschland Luther schuldet, so viel schuldet dir in der Tat das Pommersche Volk.

Versmaß: Elegische Distichen.

Kommentar

Paul Rhode, der 1537 als Superintendent die Nachfolge von Urbanus Rhegius in Lüneburg antrat, blieb hier nur für kurze Zeit im Amt. Er stammte aus Quedlinburg, war Pastor in Jüterbog und in Stettin, dann seit 1531 Superintendent in Goslar, seit 1535 Generalsuperintendent von Pommern in Stettin, von 1537 bis ca. 1540 Superintendent in Lüneburg und kehrte dann nach Pommern zurück. Paul Rhode starb am 12. Januar 1563 in Stettin und wurde dort in St. Jakobi begraben.1) Die Vergangenheitsform dictus eras deutet darauf hin, dass das Gemälde als eine Art Epitaph erst nach dem Tod des ehemaligen Superintendenten gesetzt wurde.

Anmerkungen

  1. Eine ausführliche Biographie bei Bertram, Evangelisches Lüneburg, S. 137–157.

Nachweise

  1. Reinbeck, Chronik, p. 623.
  2. Bertram, Evangelisches Lüneburg, S. 157.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 414† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0041406.