Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 398 Auf dem Meere 13 1560
Beschreibung
Zwei Schwellbalken vom Hinterhaus Schlägertwiete 6 (auch als Salzstr. 19 lokalisiert1)), in dem neu errichteten Eckhaus Auf dem Meere 13 auf der Seite zu der Straße Hinter dem Brunnen nebeneinander als Schwellbalken des Fachwerkobergeschosses verbaut. Nach Krüger/Reinecke handelte es sich bei dem ehemaligen Hinterhaus um ein zweigeschossiges Hofgebäude mit offenem Unterbau. Auf dem ehemaligen oberen Schwellbalken, der heute rechts verbaut ist, zwischen Rankenwerk in der Mitte die erhaben geschnitzte Inschrift A, auf dem unteren Schwellbalken, der heute links verbaut ist, links und rechts je ein Wappen, in der Mitte eine geschnitzte Tafel mit der eingeschnitzten Jahreszahl B.
Maße: Bu.: 20 cm (A); Zi.: 15 cm (B).
Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis (A).
- A
V(erbum) D(omini) M(anet) I(n) E(ternum)2)
- B
1560
Übersetzung:
Gottes Wort bleibt in Ewigkeit. (A)
Töbing3) | Semmelbecker4) |
Anmerkungen
- Vollborn, Fachwerk, S. 142. Böker, Baudenkmale Lüneburg, S. 280.
- Nach 1. Pt. 1,25. Zur Verwendung als protestantische Devise vgl. Nr. 329.
- Wappen Töbing (Maulbeerbaum auf Hügel). Vgl. Büttner, Genealogiae.
- Wappen Semmelbecker (Balken mit drei Schnallen belegt). Vgl. Büttner, Genealogiae.
Nachweise
- Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 403.
- Vollborn, Fachwerk, S. 83 u. 142 (A).
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 398 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0039804.
Kommentar
Die Initialen der Inschrift A zeigen die gekürzte Ausführung dieses Bibelzitats in frühhumanistischer Kapitalis mit oben offenem D, M mit schrägen Hasten und kurzem Mittelteil sowie epsilonförmigem E.
Zu den Bauherren des Hauses Georg Töbing und Anna Semmelbecker, die eine protestantische Devise für den Schwellbalken ihres Hinterhauses wählten, vgl. Nr. 607.