Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 392† St. Johannis 1559

Beschreibung

Grabplatte des Ludolph Semmelbecker und seiner Ehefrau Dorothea Stöterogge. Nach Rikemann lag die Grabplatte in der Nähe der Kapelle der Familie Springintgut nördlich des Chors.1)

Inschriften nach Büttner.2)

  1. A

    Anno D(omi)ni 1559 12 Octobris integerrimus Vir D(omi)n(u)s Ludolphus Semmelbecker hujus civitatis Consul in Christo obdormivit

  2. B

    Anno 1558 5 May O(biit) honorabilis Domina Dorothea uxor ejus

  3. C

    Redemti a Domino gaudium et laetitiam obtinebunt

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1559 am 12. Oktober ist der untadeligste Mann Herr Ludolph Semmelbecker, Ratsherr dieser Stadt, in Christus entschlafen. (A) Im Jahr 1558 am 5. Mai starb die ehrbare Frau Dorothea, seine Ehefrau. (B) Erlöst durch den Herrn werden sie Freude und Fröhlichkeit erlangen. (C)

Kommentar

Ludolph I. Semmelbecker war der Sohn des Albert Semmelbecker und der Anna Garlop.3) Am 24. Oktober 1507 immatrikulierte er sich zusammen mit Heinrich Witick (vgl. Nr. 98) und Hieronymus Witzendorff (vgl. Nr. 459) an der Universität Rostock.4) Seit 1523 ist er als Sülfmeister nachweisbar, im Jahr 1524 wurde er in den Rat gewählt, dem regierenden Rat gehörte er letztmalig im Jahr 1556 an.5) Verheiratet war er mit Dorothea Stöterogge, der Tochter des Bürgermeisters Hartwig Stöterogge (vgl. Nr. 377). Zwei Söhne des Ehepaars, Johannes und Ludolph, verstarben im Erwachsenenalter noch vor ihren Eltern in den Jahren 1544 und 1555.6)

Anmerkungen

  1. Rikemann, Libellus, fol. 11v.
  2. Für Ludolph Semmelbecker sind zwei von Lucas Lossius verfasste literarische Versgrabschriften überliefert, für seine Ehefrau eine ebenfalls von Lossius verfasste Versgrabschrift, vgl. Anhang 2.
  3. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Semmelbecker II.
  4. Matrikel Rostock, Bd. 2, S. 31.
  5. Stahl, Ratslinie, Nr. 262, S. 177.
  6. Vgl. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Semmelbecker II. Für beide ist eine von Lucas Lossius verfasste literarische Versgrabschrift überliefert, vgl. Anhang 2.

Nachweise

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Semmelbecker II.
  2. Rikemann, Libellus, fol. 11v (A).
  3. Rikemann, Beschrivinge, Ex. Göttingen, p. 185 (A).
  4. Rikemann, Beschrivinge, Ex. Hannover, p. 329 (A).
  5. Rikemann, Beschrivinge, Ex. Lüneburg, fol. 197r (A).
  6. Reinbeck, Chronik, p. 903 (A).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 392† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0039200.