Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 366† Hospital St. Benedicti, Kapelle 1. H. 16. Jh.

Beschreibung

Andachtsbild. Nach Gebhardi war das Andachtsbild in der Kapelle des Hospitals St. Benedicti neben dem Altar eingemauert.1) Es zeigte im Relief links einen knienden Kleriker in Bethaltung, zu seinen Füßen sein Wappenschild, rechts Christus mit den Marterwerkzeugen. Mit dem Abriss des alten Hospitalbaus im Jahr 1787 wurde vermutlich auch das Andachtsbild beseitigt.2)

Inschrift nach der Zeichnung bei Gebhardi.

  1. · Miserere · mei · d(omi)n(u)s ·

Übersetzung:

Erbarme dich meiner, Herr.

Wappen:
Weyhe3)

Kommentar

Nach Gebhardi stellte das Andachtsbild wohl den Klosterherrn von St. Michaelis und Provisor des Benedikthospitals Rudolf von Weyhe dar.4) Dies schloss er aus der Darstellung des Wappens der Familie Weyhe zu Füßen der Stifterfigur. Wann Rudolf von Weyhe das Andachtsbild setzen ließ, ist nicht bekannt. Daher kann es nur sehr allgemein auf die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert werden.

Anmerkungen

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 9, p. 308f.
  2. Zu Kapelle und Hospital vgl. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 180–182.
  3. Wappen Weyhe (geteilt, unten drei Balken, oben wachsender Löwe). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 18 u. Tafel 19.
  4. Gebhardi, Collectanea, Bd. 6, p. 451. Zu der besonderen Stellung der Klosterherren im Kapitel von St. Michaelis vgl. Gebhardi, St. Michaelis, S. 50–52, hier S. 52. Rudolf von Weyhe ist urkundlich in der Zeit von 1513 bis 1533 als Konventuale von St. Michaelis nachweisbar. Vgl. HSTA Hannover, Celle Or. 100 Lüneburg St. Michael, Nr. 1110, 1162, 1163, 1168, 1177, 1202, 1203, 1206. Er ist in den Urkunden als Kellner und Senior bezeichnet.

Nachweise

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 6, p. 451 (Zeichnung), u. Bd. 9, p. 308.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 366† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0036601.