Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 356† Stadtwall/Zeughaus 1547

Beschreibung

Geschütz, ‚Lukas‘, Feldschlange. Nach Reinbeck war das Geschütz auf dem Bardowicker Wall aufgestellt. Auf dem Geschütz befand sich die Gießerinschrift A, unter einem Delphin die Darstellung eines geharnischten Mannes mit einem Dreizack in der Linken, die Inschrift B sowie unter einem von zwei Engeln gehaltenen Stadtwappen die durch den Titulus C bezeichnete Darstellung des Apostels Lukas.

Inschriften nach Gebhardi.

  1. A

    Valentin Barchman O · K · M · G

  2. B

    Nac Christus unses Heren gebort Dusend fifhundert XLVII hebben de Sulfmester dit stucke gheten laten

  3. C

    LVCAS

Übersetzung:

Nach der Geburt Christi, unseres Herrn, 1547 haben die Sülfmeister dieses Geschütz gießen lassen. (B)

Kommentar

Die Bedeutung der Initialen in Inschrift A bleibt unklar. Zu der Gießerfamilie Barchmann vgl. Nr. 260. Die Sülfmeister ließen dieses Geschütz 1547 zusammen mit dem Geschütz ‚Matthäus‘ (Nr. 357) von Valentin Barchmann gießen. Das legt die Annahme nahe, dass 1547 insgesamt vier Geschütze gegossen wurden, die die Namen der Evangelisten trugen; möglicherweise handelte es sich bei den beiden anderen Geschützen um Nr. 355 u. 358, für die keine inschriftlichen Bezeichnungen überliefert sind.

Nachweise

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 3, p. 121 (Beschreibung der Canonen und Mörser 1747, Nr. 20).
  2. Reinbeck, Chronik, p. 663 (B).
  3. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 206 (nach Gebhardi, aber mit falscher Angabe).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 356† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0035604.