Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 333† St. Lamberti 1539
Beschreibung
Grabplatte des Lüner Propstes Johannes Lorbeer. Nach Rikemann lag die Grabplatte im Chor der Kirche.
Inschrift nach Rikemann.
Anno Domini 1539 obÿt Venerabilis Dominus Iohannes Lorber praepositus huius Monasterii Lunensis cuius anima requiescat in pace
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1539 starb der ehrwürdige Herr Johannes Lorbeer, Propst dieses Klosters Lüne. Seine Seele ruhe in Frieden.
Anmerkungen
- Matrikel Erfurt, Bd. 1, S. 379.
Nachweise
- Rikemann, Libellus, fol. 41r.
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 333† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0033306.
Kommentar
Johannes Lorbeer stammte vermutlich aus Eschwege und immatrikulierte sich im Wintersemester 1479/80 an der Universität Erfurt.1) Er war der letzte katholische Propst im Kloster Lüne (vgl. DI 24, Nr. 64 u. DI 76, Nr. 222 u. 330) und bekleidete dieses Amt seit dem Jahr 1506. Im Zuge der Durchführung der Reformation wurde er 1529 auf Betreiben Herzog Ernsts abgesetzt. Dies erklärt auch, warum er nicht im Kloster Lüne beigesetzt werden konnte, sondern in St. Lamberti beerdigt wurde. Da das Kloster nicht in der Stadt Lüneburg lag und direkt dem Landesherrn unterstand, wurde die Reformation hier – zumindest nominell – früher durchgeführt als in Lüneburg.