Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 308† Stadtwall/Zeughaus 1532

Beschreibung

Geschütz, ‚Sängerin‘, Haubitze. Nach Dithmers stand das Geschütz auf dem Sülzwall hinter dem Weißen Turm.1) Nach Gebhardi befand sich auf dem Geschütz ein Schildhalter mit dem Stadtwappen und der Inschrift A, darunter eine sitzende Frau mit Schriftband in der Hand, darunter die Inschrift B, links und rechts zwei geflügelte, auf Steckenpferden reitende Putten mit Windrädern(?) in der Hand.

Inschrift A nach Gebhardi, Inschrift B nach Dithmers.

  1. A

    S(IVERT) B(ARCHMAN)

  2. B

    De Sengerinne bin ick genantFörsten und herrn bin ick wol bekantDen mein Ghesang isth nicht söteSich umme es gheilt dir hände und föteM. D. XXXII.a)

Übersetzung:

Die Sängerin bin ich genannt, Fürsten und Herren bin ich gut bekannt, denn mein Gesang ist nicht süß. Sieh dich vor, es kostet dich Hände und Füße.

Versmaß: Deutscher Reimvers (B).

Kommentar

Zu dem Gießer Sivert Barchmann vgl. Nr. 260.

Textkritischer Apparat

  1. Die Jahreszahl fehlt bei Gebhardi, dessen Textwiedergabe in den letzten beiden Versen korrupt ist, weil er den Text offenbar nicht mehr verstanden hat.

Anmerkungen

  1. Dithmers, Chronik, p. 239.

Nachweise

  1. Dithmers, Chronik, p. 240 (B).
  2. Gebhardi, Collectanea, Bd. 3, p. 122 (Beschreibung der Canonen und Mörser 1747, Nr. 33).
  3. Michelsen, Cronica, p. 165 (B).
  4. Bellmann, Chronica, p. 204 (B).
  5. Reinecke, Rathaus, S. 114 (B).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 308† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0030805.