Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 300†? Privatbesitz, ehem. Hinter der Bardowicker Mauer 12 vor 1531

Beschreibung

Taufdecke. Leinen und Seide, bestickt. Über den Verbleib des um 1900 in Privatbesitz befindlichen Textils ist nichts bekannt. Auf rote Seide waren sechs gestickte Leinenfelder aufgenäht, die in zwei Reihen angeordnet die sich wiederholenden Darstellungen zeigten: in der oberen Reihe die Begegnung zwischen Elisabeth und Maria, die Verkündigung mit der Inschrift A und die Geburt Jesu mit der Inschrift B; in der unteren Reihe die Verkündigung mit der Inschrift C, die Geburt Jesu und die Begegnung zwischen Elisabeth und Maria.1)

Inschrift nach Krüger/Reinecke.

  1. A

    A(VE) · M(ARIA) · G(RATIA) · P(LENA) · D(OMINUS) · T(ECUM) · B(ENEDICTA) · I(N) M(ULIERIBUS) ·2)

  2. B

    GLORIA · IN EXCELSIS3)

  3. C

    AVE GRACIA PLENA4)

Übersetzung:

Sei gegrüßt, Maria, Gnadenreiche, der Herr (ist) mit dir, (du bist) gesegnet unter den Frauen. (A) Ehre (sei Gott) in der Höhe. (B) Sei gegrüßt, Gnadenreiche. (C)

Kommentar

Das ikonographische Thema der Taufdecke legt eine Datierung auf die Zeit vor der Durchführung der Reformation nahe.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 388.
  2. Mariengebet nach Lc. 1,28. CAO, Nr. 1041, u. Cantus Database, u. a. ID 001041, 001042, 001539.
  3. Anfang des Gloria im Canon Missae. Cantus Database, ID 509502.
  4. Lc. 1,28.

Nachweise

  1. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 388.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 300†? (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0030001.