Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 289 Museum Lüneburg 1529

Beschreibung

Doppelbildnis des Hans Müther und seiner Ehefrau Gesche Stötebrügge.1) Tafelmalerei, Öl auf Eiche. Das Gemälde wurde von dem letzten unmittelbaren Nachfahren der Familie Müther auf dem Hofe Ochtmissen, Konrad von Dassel, 1906 dem Museum für das Fürstentum Lüneburg geschenkt. Es ist hier trotz seiner ursprünglich Lübecker Provenienz aufgenommen, weil es schon vor 1650 nach Lüneburg gelangte. Das kleine Gemälde zeigt die Halbfiguren nebeneinander vor dunklem Hintergrund. Der Mann wendet den Kopf dem Betrachter zu, die Frau blickt mit abgewandtem Kopf nach rechts. Unten in der Mitte die Vollwappen der Eheleute, unten auf dem Rahmen die nur noch andeutungsweise zu lesende Inschrift.

Maße: H.: 33,5 cm, 45,5 cm (mit Rahmen); B.: 43,5 cm, 54 cm (mit Rahmen); Bu.: 1 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/1]

  1. HANS MVETHER D[.......] STARF A(NN)O 1529 DEN [.] IVNIVS

Wappen:
Müther2)Stötebrügge3)

Kommentar

Hans Müther war laut Büttner aus den Spanischen Niederlanden nach Lübeck eingewandert, wo er eine Tochter aus der Familie Stötebrügge heiratete. Er starb in Lübeck am 3. Juni 1529. Die Nachfahren der Familie heirateten Ende des 16. Jahrhunderts in das Lüneburger Patriziat ein und erwarben den Hof Ochtmissen bei Lüneburg.4) Das Gemälde wird dem Niederländer Jakob Claesz van Utrecht zugeschrieben, der in Lübeck seit 1519 nachweisbar ist.5)

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. E 3.
  2. Wappen Müther (springender Hirsch, aus dem oberen rechten Schildrand wachsender Arm). Vgl. Büttner, Genealogiae.
  3. Wappen Stötebrügge (drei Adlerflügel im Dreipass).
  4. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Müther.
  5. Gmelin, Tafelmalerei, Nr. 30, S. 180 nach: Harald Busch, Meister des Nordens. Hamburg 1940, S. 111f. So auch Körner, Leitfaden, S. 51, E 3, u. Michael, Führer, S. 58, E 3.

Nachweise

  1. Gmelin, Tafelmalerei, Nr. 30, S. 180.
  2. Körner, Leitfaden, S. 51, E 3.
  3. Michael, Führer, S. 58, E 3.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 289 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0028905.