Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 279 Kapelle des Waldfriedhofs 1526

Beschreibung

Glocke. Bronze. Die Glocke, die laut Gebhardi zu dem im mittleren, 1703 abgebrochenen Rathausturm hängenden Glockenspiel (vgl. a. Nr. 280, 281, 282) gehörte1) und bis 1956 im Rathausturm hing,2) ist heute im Dachreiter der Kapelle des Waldfriedhofs aufgehängt. Die Inschrift verläuft zwischen Ornamentfriesen und Zierstegen in erhabenen Buchstaben um die Glockenschulter, die Worttrenner teilweise als Rosetten.

Maße: Dm.: 69 cm;3) Bu.: ca. 3,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/2]

  1. + salvator · mundi · miserere · nobis · m · vc · xxvia)

Übersetzung:

Erlöser der Welt, erbarme dich unser. 1526.

Kommentar

Im Jahr 1527 erhielt der Meister Gerth Lunynck vor den seyger (= die Uhr) to makende vnd to flÿgende vnnd vor de halven stunde to makende vnd to stellende 400 Mark.4) Diese Entlohnung dürfte sich auf die Einrichtung des gesamten Glockenspiels bezogen haben. Wer die Glocke goss, ließ sich nicht ermitteln, in den Kämmereirechnungen 1526/27 ist kein Glockenguss verzeichnet.

Textkritischer Apparat

  1. xxiii Gebhardi und Mithoff. Nur die kürzere mittlere Haste lässt darauf schließen, dass die Lesung vi richtig ist.

Anmerkungen

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 3, p. 107.
  2. Vgl. Wiesenfeldt, Glockengeschichte, S. 60.
  3. Die Maße nach Wrede, da eine Vermessung der Glocke aufgrund der Aufhängung in der Laterne nicht möglich war.
  4. StA Lüneburg, AB 56/3, p. 534.

Nachweise

  1. Sagittarius, Historia, Ex. Göttingen, p. 271; Ex. Hannover, p. 366.
  2. Gebhardi, Collectanea, Bd. 3, p. 107.
  3. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 180 (nach Gebhardi).
  4. Wrede, Glocken, S. 52.
  5. Wiesenfeldt, Glockengeschichte, S. 60 (nach Wrede).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 279 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0027908.