Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 274† Rathaus 1. V. 16. Jh.

Beschreibung

Schale mit Fuß. Silber, vergoldet. In der Mitte der Schale befand sich eine Darstellung des Hortus conclusus mit Maria und dem Einhorn, die Figur der Maria war vergoldet. Die Schale trug den Name des Stifters.

Inschrift nach Inventar Ratssilber 1598.1)

  1. Hans Gruelman

Kommentar

Der Lüneburger Bürger Hans Gruwelmann erwarb im März 1516 von der Stadt Lüneburg für 700 rheinische Gulden eine Rente in Höhe von 35 Gulden.2) Die im späten Mittelalter beliebte Darstellung des Hortus conclusus passt zu einer Datierung der Schale auf das erste Viertel des 16. Jahrhunderts.

Dieses ist einer von lediglich fünf Fällen3), wo in dem Inventar des Ratssilbers explizit eine Inschrift wiedergegeben ist. Sonst sind für die im Inventar 1598 (mit Nachträgen bis 1610) insgesamt 253 verzeichneten Stücke des Ratssilbers nur jeweils sehr penibel die wohl in den meisten Fällen inschriftlich dokumentierten Stifter namentlich erwähnt wie z. B. für den Pokal Nr. 403 Der Stam Jesse ... so herr Claus Stöteroggen gegeben4) oder es ist lediglich das Wappen des Stifters genannt.

Anmerkungen

  1. StA Lüneburg, AA S8g Nr. 1, Bd. I, Inventar Ratssilber 1598, fol. 9v. Gedr. bei Bursche, Ratssilber (nach Transkription Schröder, Ratssilber), S. 184–187, hier S. 185, Nr. 119. Dem Inventar zufolge stand die Schale, über deren Verbleib nichts bekannt ist, unten in der zweiten Schenkschieve, einem der drei großen zwischen den Fenstern der Gerichtslaube (Ratsdörnse) nach Osten hin eingebauten Schränke.
  2. StA Lüneburg, UA b: 1516 März 26 II.
  3. Vgl. a. Nr. 303, 379, 401, 527.
  4. Bursche, Ratssilber, S. 184, Nr. 16.

Nachweise

  1. StA Lüneburg, AA S8g Nr. 1, Bd. I, Inventar Ratssilber 1598, fol. 9v.
  2. Bursche, Ratssilber, S. 185, Nr. 119.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 274† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0027406.