Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 268 Museum Lüneburg 1. V. 15. Jh.
Beschreibung
Kelch.1) Silber, vergoldet. Der Kelch stammt vermutlich aus einem der städtischen Hospitäler und wurde früher im Rathaus aufbewahrt. Sechspassfuß über breiter Sockelplatte, in einem Segment ein aufgesetztes Kruzifix mit Perlen an den Balkenenden und dem eingravierten Titulus A. In den Segmenten links und rechts davon die eingravierten Figuren eines Stifterpaars. In dem Segment, das dem Kruzifix gegenüberliegt, ein Wappenschild mit einer emaillierten Darstellung des Apostels Andreas darin. Am Nodus Maßwerkornament sowie die Inschrift B in den Rotuli, die Buchstaben glatt vor aufgerautem Hintergrund. Auf dem sechseckigen Schaftstück über dem Nodus die Inschrift C, die Buchstaben glatt vor aufgerautem Hintergrund. Schlichte Kuppa. Unter dem Fuß auf dem Rand das Lüneburger Beschauzeichen und ein Meisterzeichen.2)
Maße: H.: 18 cm; Dm.: 15 cm (Fuß), 10,4 cm (Kuppa); Bu.: 0,15 cm (A), 0,7 cm (B), 0,9 cm (C).
Schriftart(en): Gotische Minuskel (A, B), frühhumanistische Kapitalis (C).
- A
i(esus) n(azarenus) r(ex) i(udaeorum)3)
- B
ihesvs
- C
IHESVS
Anmerkungen
- Inv. Nr. H 49.
- Scheffler, Goldschmiede, Bd. 2, S. 899, Nr. 1717.
- Io. 19,19.
- Scheffler, Goldschmiede, Bd. 2, S. 898f.
Nachweise
- Michael, Führer, S. 177, H 49.
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 268 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0026801.
Kommentar
Der Kelch trägt die Meistermarke des Lüneburger Goldschmieds Hinrick Grabow, dessen Wirkungszeit im Wesentlichen in das erste Viertel des 16. Jahrhunderts fällt.4)