Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 266 St. Johannis 1. V. 16. Jh.

Beschreibung

Zwei Altarflügel. Holz, bemalt und vergoldet. Die Altarflügel rahmen heute einen Mittelteil, in dem eine Heiligenfigur mit Kelch1) steht, darüber eine Art Baldachin mit den Wappen Töbing, Döring und Sneverding. Aufgestellt ist das Ensemble im nördlichen Seitenschiff zwischen der dritten und vierten Kapelle. Der Überbau stammt ebenso wie große Teile der Tafelmalerei aus dem 19. Jahrhundert. Links eine Darstellung der Anna Selbdritt mit wenigen Resten der ursprünglichen Malerei, rechts auf der komplett übermalten Tafel Maria und Joseph mit dem Jesuskind. Zumindest noch in Teilen original erhalten scheinen die in Konturschrift ausgeführten Inschriften auf den vergoldeten äußeren Rahmenleisten beider Altarflügel zu sein, die sich mehrfach wiederholen.

Maße: H.: 112 cm; B.: 44 cm (jeder Flügel); Bu.: 3 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/1]

  1. IHES(US)a) · MARIA ·

Kommentar

Die Schrift zeigt typische Merkmale der frühhumanistischen Kapitalis – byzantinisches M, epsilonförmiges E, A mit breitem Deckbalken und gebrochenem Mittelbalken, ausgebuchtete Haste des I – und verweist damit auf eine Entstehung des Rahmens im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Vgl. a. die ebenso ausgeführten Rahmeninschriften Nr. 244.

Textkritischer Apparat

  1. IHESLS Gmelin, der das us-Kürzel und den Worttrenner als Buchstaben deutet.

Anmerkungen

  1. Nach Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 95, die heilige Barbara, nach Gmelin, Tafelmalerei, S. 151, Johannes Evangelista.

Nachweise

  1. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 95.
  2. Gmelin, Tafelmalerei, S. 152.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 266 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0026605.