Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 256† St. Lamberti 1521?
Beschreibung
Inschrift an der kleinen Orgel.
Inschrift nach Rikemann, Beschrivinge, Ex. Hannover.
Dulcibus attentam compellat vocibusa) auremMentis et ad superos Musa canorab) trahatLaudetc) amet recolat nutu fateaturd) JhesumSplendidus organicum nitor honestat opus
Übersetzung:
Mit süßen Stimmen soll das wohltönende Musikinstrument das aufmerksame Ohr des Geistes anrühren und zum Himmel emporziehen. Es soll Jesus loben, lieben, ins Gedächtnis rufen und mit seinem Willen bekennen. Strahlender Glanz zeichnet diese Orgel aus.
Versmaß: Elegische Distichen.
Textkritischer Apparat
- compellationibus Rikemann, Beschrivinge, Ex. Göttingen.
- corona Reinbeck, Gebhardi.
- Laudent Rikemann, Beschrivinge, Ex. Göttingen u. Lüneburg (prosodisch nicht möglich).
- fateantur Rikemann, Beschrivinge, Ex. Hannover, fareatur Rikemann, Beschrivinge, Ex. Göttingen u. Lüneburg, farcatur Reinbeck, faveatur Gebhardi, dort als unsicher gekennzeichnet.
Anmerkungen
- Volger, Lüneburger Blätter, S. 113f. Weitere – offenbar größere – Orgeln für Lamberti bauten der Orgelbauer Carsten Bokelmann, der 1601 einen Vertrag über die Errichtung abschloss, für die er 4000 Mark erhalten sollte und 1610 ausstehende Gelder des deutlich teurer gewordenen Orgelbaus einforderte, sowie 1661ff. die Orgelbauer Friedrich Stellwagen und Joachim von Dithmersen. Vgl. StA Lüneburg AA E1c 20b, Orgelbau 1601–1665.
Nachweise
- Rikemann, Beschrivinge, Ex. Hannover, p. 337.
- Rikemann, Beschrivinge, Ex. Göttingen, p. 189.
- Rikemann, Beschrivinge, Ex. Lüneburg, [fol. 202v].
- Reinbeck, Chronik, p. 556.
- Gebhardi, Collectanea, Bd. 2, p. 173 (nach Reinbeck).
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 256† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0025608.
Kommentar
Da sich die Inschrift an der kleinen Orgel befand, dürfte es sich um die bei Volger erwähnte 1521 von dem Orgelbauer Kaspar Bubeling fertiggestellte Orgel gehandelt haben, deren Kosten sich auf 1000 Mark beliefen.1)