Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 235† St. Nicolai 1509/10

Beschreibung

Kelch. Der Kelch, der zur Ausstattung der zweiten Vikarie am Dreifaltigkeits-Altar gehörte, trug eine Inschrift.

Inschrift nach Calices beneficiorum.

  1. D(omi)n(u)s Bernard(us) vam Dike dedit

Übersetzung:

Herr Bernhard vam Dyke hat (dies) gestiftet.

Kommentar

Der Vikar an St. Johannis, Bernhard vam Dyke, verfasste am 25. Mai 1509 sein Testament, in dem er seinen Testamentsvollstreckern auftrug, eine Kommende zu Ehren St. Michaelis, St. Matthiae und St. Annae in sunte Johannis kerken zu begründen oder wo auch immer dies möglich wäre.1) Das Testament sah vor, dass die Kommende mit einem Kelch ausgestattet werden sollte, den Bernhard vam Dyke noch in Auftrag geben wollte sowie mit verschiedenen Paramenten aus dem Besitz des Geistlichen. Dass die Testamentsvollstrecker am 22. Juni 1510 protokollierten, eine Vikarie am Dreifaltigkeitsaltar in St. Nicolai eingerichtet und entsprechend den Verfügungen des Bernhard vam Dyke ausgestattet zu haben, deutet darauf hin, dass sich die Einrichtung einer Kommende in St. Johannis nicht realisieren ließ. Bernhard vam Dyke verstarb am 5. August 1509.2) In seinem Testament hatte er verfügt, dass er auf dem Kirchhof von St. Johannis beigesetzt werden wollte.

Anmerkungen

  1. StA Lüneburg, UA c: [1509 Mai 24] (Abschrift des Testaments mit Bestätigung von 1510). Matthaei, Vikariestiftungen, S. 204.
  2. StA Lüneburg, UA c: [1509 Mai 24].

Nachweise

  1. Calices beneficiorum, [fol. 27r].
  2. Praepositurregister 1532, fol. 84r.
  3. Verzeichnis der Klenodia, fol. 52r.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 235† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0023506.