Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 168† St. Johannis 1493

Beschreibung

Grabplatte des Nikolaus Sanckenstede. Der Lokalisierung bei Rikemann zufolge lag die Grabplatte wohl vor dem Segenhuse, dem Anbau an der Nordseite des Turms (Dasselsche Kapelle), im nördlichen Seitenschiff der Kirche.

Inschrift nach Rikemann.

  1. Anno Domini 1493 Die Lunae 23 Mensis Septembris obÿt spectabilis vir Dominus Nicolaus Sanckenstede huius civitatis proconsul hic sepultus cuius anima requiescat in pace

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1493 am Montag, dem 23. des Monats September, starb der angesehene Mann Herr Nikolaus Sanckenstede, Bürgermeister dieser Stadt, der hier begraben ist. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Nikolaus IV. Sanckenstede, Sohn des Meinhard Sanckenstede und der Margaretha Töbing (Nr. 117), ist seit 1456 als Sülfmeister nachweisbar und wurde im Jahr 1458 in den Rat gewählt, im Jahr 1467 amtierte er erstmalig als regierender Bürgermeister, im Jahr seines Todes 1493 letztmalig. Verheiratet war er in erster Ehe mit Ilsabe Uplegger, in zweiter Ehe mit Beata van Badendorp, der Tochter des Ernst van Badendorp (vgl. Nr. 126).1) Nikolaus Sanckenstede gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Theodori-Gilde.2) Am Theodorus-Altar der Gilde auf dem Junkernlektor in St. Johannis stiftete er eine Kommende, die er mit einem Kelch ausstattete.3) Sein Porträt findet sich im Fenster der Bürgermeister-Körkammer des Rathauses (Nr. 166).

Anmerkungen

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Sanckenstedt. Stahl, Ratslinie, Nr. 208, S. 170.
  2. StA Lüneburg, AA E1a 2, Mitgliederverzeichnis.
  3. Meyer, Theodori-Gilde, S. 95. Matthaei, Vikariestiftungen, S. 188f.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 17r.
  2. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Sanckenstedt (unvollständig).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 168† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0016805.