Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 128† Hospital zum Heiligen Geist 1465

Beschreibung

Grabplatte des Konrad Hogestern.

Inschrift nach Rikemann.

  1. Anno Domini 1465 die 4 Maÿ obÿt Conradus Hogelteanusa) procurator huius Hospitalis orate Deum pro eo

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1465 am 4. Tag des Mai starb Konrad Hogestern, Gastmeister dieses Hospitals. Betet zu Gott für ihn.

Kommentar

Zur Bezeichnung des Verstorbenen als procurator vgl. Nr. 77. Aus anderen Quellen ergibt sich eindeutig, dass der Familienname Konrads Hogestern war. Er wurde vermutlich 1439 als Nachfolger des Dietrich Mite Gastmeister des Hospitals zum Heiligen Geist. Im Jahr 1455 wurde er während der Auseinandersetzungen im Prälatenkrieg vorübergehend aus seinem Amt entfernt.1) Konrad Hogestern war auch Mitglied der Kalandsbruderschaft an St. Johannis.2) Sein Testament verfasste er bereits drei Jahre vor seinem Tod.3) Darin verteilte er die van myneme zuren arbeyde wollgewunnenen und bespareden renthen, de ik ordsprungelken hebbe vorworven er ik gastmester ward, überwiegend zu wohltätigen Zwecken. Dass es sich bei Konrad Hogestern um einen Geistlichen handelte, lässt sich nur vermuten, da in seinem Testament keine Familienangehörigen bedacht sind.

Textkritischer Apparat

  1. Wohl für Hogesternus, es lässt sich nicht entscheiden, ob hier eine falsche Lesung Rikemanns oder eine falsche Ausführung auf der Grabplatte vorlag.

Anmerkungen

  1. Vgl. Zechlin, Hospitäler, S. 39.
  2. Bodemann, Brüderschaften, S. 105: Conradus Hogesterne, de de gastmester was.
  3. Reinhardt, Testamente, Nr. 231, S. 337–339.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 44r.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 128† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0012807.