Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 122† Lüneburg 1461 u. später

Beschreibung

Kleinod der Theodori-Gilde. Eine Zeichnung des aus Silber gefertigten Kleinods, das alle Mitglieder der Gilde tragen sollten, findet sich in den Satzungen der Theodori-Gilde (zur Theodori-Gilde vgl. a. Nr. 115).1) Es handelte sich um einen Anhänger an einer Kette, an der ein vielstrahliger Stern befestigt war, darin die Inschrift A, von dem Stern gingen wiederum zwei kurze Ketten aus, an denen ein Schriftband mit der Inschrift B hing, dem Schriftband war in der Mitte eine hutförmige Platte(?) vorgesetzt, von der fünf Ketten mit herzförmigen Anhängern abhingen. Auf der Platte eine Feder in einem Tintenfass(?).

Inschriften nach der Zeichnung in der Satzung.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/1]

  1. A

    ih(esu)s

  2. B

    G(ot) · H(olt) · I(n) · H(ud) ·L(if) · Z(ele) · E(re) · G(ud)

Übersetzung:

Gott behüte Leib, Seele, Ehre und Besitz. (B)

Versmaß: Deutscher Reimvers (B).

Kommentar

Die Auflösung der Initialen findet sich so auf einer kleinen Tafel in der Zeichnung, dort allerdings in der Reihenfolge zele . ere . lif . gud, die wohl nur der Erklärung der Inschrift dienen sollte und keinen zweiten Inschriftenträger abbildete. Dort findet sich auch die Angabe, dass das silberne Kleinod 4 Lot wog. Den Statuten der Gilde zufolge waren die Mitglieder und ihre Ehefrauen verpflichtet, das Kleinod bei allen Zusammenkünften und an den Feiertagen zu tragen. Im Todesfall fiel es an die Gilde zurück.2)

Anmerkungen

  1. StA Lüneburg, AB 604a, p. 2.
  2. Satzung der Theodori-Gilde von 1461: StA Lüneburg, AB 604a. Meyer, Theodori-Gilde, S. 95.

Nachweise

  1. StA Lüneburg, AB 604a, p. 2 (Zeichnung).
  2. Meyer, Theodori-Gilde, Tafel 1 nach S. 82.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 122† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0012209.