Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 111† St. Johannis, Friedhof 1452

Beschreibung

Grabplatte des Ludolph von Winsen und seiner Ehefrau Margaretha Töbing. Die Grabplatte befand sich nach Rikemann auf der Ostseite der Kirche an der Kirchhofsmauer als zweite vom Weg nach der Alten Brücke an gerechnet.1)

Inschriften nach Rikemann.

  1. A

    Anno 1419 sequenti die Vitalis Martyris2) obÿt Ludolphus de Winsen consul in Lunaeborg

  2. B

    Anno 1452 in die Decem milium militum martÿrum3) obÿt Margarita uxor eius orate pro eis

Übersetzung:

Im Jahr 1419 am Tag nach dem des Märtyrers Vitalis starb Ludolph von Winsen, Ratsherr in Lüneburg. (A) Im Jahr 1452 am Tag der Zehntausend Märtyrersoldaten starb seine Ehefrau Margaretha. Betet für sie (beide). (B)

Kommentar

Ludolph II. von Winsen, Sohn Ludolphs I. von Winsen, war beim Tod seines Vaters um 1374 noch unmündig, so dass der Rat Albert Hoyke (vgl. Nr. 37) und Hartwich Abbenborg zu Vormündern bestellte.4) Im Jahr 1403 wurde er in den Rat gewählt, dem regierenden Rat gehörte er letztmalig 1417 an.5) Verheiratet war er mit Margaretha Töbing, der Tochter des Meino Töbing. Im Jahr 1409 stiftete Ludolph von Winsen eine Vikarie an St. Nicolai (vgl. Nr. 114). Er starb im Jahr 1419,6) seine Ehefrau der Inschrift B zufolge erst 33 Jahre später.

Anmerkungen

  1. Rikemann, Libellus, fol. 28v: Achter der Kerken ins Osten ahn der Kirchhoves muren hero von der Stigeln nach der Alten Brugge ahn zu rechnen ad latus Claws Roseler (vgl. Nr. 66).
  2. 28. April.
  3. 22. Juni.
  4. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Winsen.
  5. Stahl, Ratslinie, Nr. 164, S. 164.
  6. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Winsen.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 28v.
  2. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Winsen.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 111† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0011104.