Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 104 Museum Lüneburg 1. H. 15. Jh.

Beschreibung

Kelch.1) Silber, vergoldet. Ohne Marken und Beschauzeichen. Der Kelch stammt vermutlich aus einem der städtischen Hospitäler. Achtpassfuß über breiter Zarge, auf den runden Schaftstücken über und unter dem runden Nodus die Inschrift A, die Buchstaben glatt vor schraffiertem Hintergrund. Um den Nodus verläuft ein durch vier runde Rotuli mit Rosetten darin unterbrochenes Band, darauf in goldenen Buchstaben in blauem Email die teilweise beschädigte Inschrift B, der Worttrenner s-förmig. Unter dem Rand der großen halbkugelförmigen Kuppa ein großer Wappenschild. Auf dem Boden der Kuppa eine kleine Darstellung der Madonna mit Kind im Relief.

Maße: H.: 22,6 cm; Dm.: 16,2 cm (Fuß), 14,4 cm (Kuppa); Bu.: 1,1 cm (A), 0,6 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Minuskel, mit Versal (A).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/2]

  1. A

    ave Maria // gracia2)

  2. B

    p(ro)picius // esto · michi // p(ec)c(a)tori // domine3)

Übersetzung:

Sei gegrüßt, Maria, Gnaden(reiche). (A) Sei mir Sünder gnädig, Herr. (B)

Wappen:
?4)

Kommentar

In der Inschrift A die a mit weit in den Buchstaben hineingezogenem geschwungenen Bogenende, das g mit in den Schaft hineingestecktem aufwendigen Zierbalken nach rechts, der wiederum von einem senkrechten Zierstrich abgeschlossen wird, der untere Bogen nur als kleiner Haken nach rechts ausgeführt.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. H 43.
  2. Mariengebet nach Lc. 1,28. CAO, Nr. 1041, u. Cantus Database, u. a. ID 001041, 001042, 001539.
  3. Antiphon. Cantus Database, ID 002180.
  4. Wappen ? (Balken, darunter ein Stern).

Nachweise

  1. Michael, Führer, S. 172, H 43 (A).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 104 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0010401.