Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 91† St. Johannis, Friedhof 1446

Beschreibung

Grabplatte des Albert Elver und seiner Ehefrau Wobbeke Behren. Die Grabplatte befand sich nach Rikemann auf der Ostseite der Kirche an der Kirchhofsmauer neben der Grabplatte des Nikolaus Stoketo (Nr. 151). Rikemann betont ausdrücklich, dass in unmittelbarer Nähe auf dem Friedhof eine weitere Grabplatte lag, auf der die Inschriften noch einmal ausgeführt waren (vgl. Nr. 92, vgl. a. Kommentar).

Inschriften nach Rikemann.

  1. A

    Anno 1446 ipso Die Philippi et Jacobi1) obÿt Albertus Elverus consul Lunaeburgensis cuius anima requiescat in pace

  2. B

    Anno 1439 Feria quarta ante Gallia)2) obÿt Wobbeke uxor Alberti Elvers consulis cuius anima requiescat in pace

Übersetzung:

Im Jahr 1446 am Tag (der Heiligen) Philippus und Jakobus starb Albert Elver, Ratsherr in Lüneburg. Seine Seele ruhe in Frieden. (A) Im Jahr 1439 am Mittwoch vor dem Fest des (heiligen) Gallus starb Wobbeke, Ehefrau des Ratsherrn Albert Elver. Ihre Seele ruhe in Frieden. (B)

Kommentar

Albert II. Elver, ein Sohn Johanns II. Elver und der Margaretha Schellepeper, war in erster Ehe mit Wobbeke Behren und nach deren Tod im Jahr 1439 in zweiter Ehe mit Gisel Hoyemann verheiratet.3) Möglicherweise hat Rikemann irrtümlich die Grabschrift für die erste Ehefrau zweimal verzeichnet, so dass es sich nicht um zwei identisch gestaltete Platten handelte, sondern um eine mit dem Namen der ersten und eine mit dem Namen der zweiten Ehefrau des Albert Elver. Als andere Erklärung käme nur in Frage, dass einer der Steine das Grab des Ehemanns und einer das Grab der ersten Ehefrau abdeckte. Albert Elver wurde im Jahr 1420 in den Rat gewählt, dem regierenden Rat gehörte er letztmalig im Jahr 1444 an.4) Er begründete eine Vikarie am Kreuzaltar in der Gertrudenkapelle und war Mitglied der Kalandsbruderschaft an St. Johannis.5)

Textkritischer Apparat

  1. Galli fehlt bei Rikemann, ergänzt nach Nr. 92.

Anmerkungen

  1. 1. Mai.
  2. 14. Oktober.
  3. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Elver I.
  4. Stahl, Ratslinie, Nr. 177, S. 166.
  5. Matthaei, Vikariestiftungen, S. 238. Eine weitere bei Büttner verzeichnete Vikariestiftung am Marienaltar in der Gertrudenkapelle ist bei Matthaei nicht nachgewiesen. Bodemann, Brüderschaften, S. 105.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 30r.
  2. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Elver I.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 91† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0009103.