Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 77† Hospital zum Heiligen Geist 1439
Beschreibung
Grabplatte des Dietrich Mite.
Inschrift nach Rikemann.
Anno Domini 1439 Feria 5 post Festum Beatorum Apostolorum Simonis et Iudae1) obÿt Dominus Didericus Mite procurator huius curiae orate pro eo
Übersetzung:
Im Jahr 1439 am Donnerstag nach dem Fest der heiligen Apostel Simon und Judas starb Herr Dietrich Mite, Gastmeister dieses Hospitals. Betet für ihn.
Anmerkungen
- 29. Oktober.
- Bodemann, Brüderschaften, S. 99. Zechlin, Hospitäler, S. 38. Zur Position des Gastmeisters Zechlin, Hospitäler, S. 40–42.
- So der Eintrag im Verzeichnis der Kalandsbruderschaft, Bodemann, Brüderschaften, S. 99.
Nachweise
- Rikemann, Libellus, fol. 44r.
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 77† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0007708.
Kommentar
Dem Verzeichnis der Kalandsbruderschaft an St. Johannis zufolge, deren Mitglied der Geistliche Dietrich Mite war, fungierte er auch als Gastmeister des Hospitals zum Heiligen Geist. In dieser Funktion oblag ihm die innere Verwaltung des Hospitals ebenso wie die Repräsentation des Hospitals nach außen z. B. anlässlich von Festen. Dietrich Mite ist bereits im Jahr 1422 als Gastmeister des Hospitals nachzuweisen.2) Dass sowohl Mite als auch die Gastmeister Konrad Hogestern (Nr. 128) und Heinrich Biter (Nr. 232) in ihren Grabinschriften als procurator und nicht als magister hospitum – nach Zechlin die lateinische Entsprechung der deutschen Bezeichnung als Gastmeister – bezeichnet sind, zeigt, dass der Titel procurator wohl auch als lateinisches Aequivalent zu der deutschen Bezeichnung de gastmester3) verwendet wurde.