Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 65† St. Johannis, Friedhof 1434
Beschreibung
Grabplatte eines Mannes aus der Familie Lange und seiner Ehefrau Elisabeth. Die Grabplatte befand sich nach Rikemann auf der Ostseite der Kirche an der Kirchhofsmauer neben der Grabplatte des Asmus Steinlage (Nr. 620). Offenbar trug sie ein Wappen, da Büttner die Platte der Familie Lange zuweist.
Inschriften nach Rikemann.
- A
Anno 14[ – – – ]
- B
Anno 1434 in die quatuor Coronatoruma)1) obÿt Elisabeth uxor eius orate pro eis
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1434 am Tag der vier Gekrönten starb seine Ehefrau Elisabeth. Betet für sie (beide). (B)
Textkritischer Apparat
- quatuor Coronatorum fehlt bei Rikemann, ergänzt nach Büttner.
Anmerkungen
- 8. November.
- Büttner, Genealogiae, Stammtafel Langen II.
- Zur Biographie Langes Springensguth, Tod im Turm, S. 302, sowie Büttner, Stammtafel Langen II.
Nachweise
- Rikemann, Libellus, fol. 29v.
- Büttner, Genealogiae, Stammtafel Langen II.
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 65† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0006505.
Kommentar
Es könnte sich bei der in Inschrift B Genannten um Elisabeth Tzerstede, die erste Ehefrau des Lüneburger Bürgermeisters Heinrich I. Lange handeln. Allerdings ist es fraglich, ob Büttner das von ihm angebene Todesdatum 1434 nicht nur der Inschrift der Grabplatte entnommen hat.2) Sollten diese Vermutungen zutreffen, könnte die Inschrift für den Ehemann, der in zweiter Ehe mit Wibbeke Abbenborg verheiratet war, zunächst auf der Grabplatte freigelassen und nach seinem Tod im Jahr 1466 nicht nachgetragen worden sein. Der Barmeister und Ratsherr Heinrich Lange fungierte in der Zeit des Prälatenkriegs als Bürgermeister des Alten Rats und verfasste eine Chronik sowie zwei Denkschriften zu den Ereignissen. Er fungierte auch als Provisor des Nikolaihospitals in Bardowick.3)