Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 60† St. Johannis 1432?

Beschreibung

Grabplatte des Heinrich Teynpenning. Die Grabplatte lag nach Rikemann in der Nähe der Kapelle der Familie Springintgut.

Inschrift nach Rikemann.

  1. Anno Domini 1432a) ipso die Sancti [ – – – ] obÿt Henricus Teÿnpe[ – – – ] cuius anima requiescat in pace amenb)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1432 am Tag des heiligen ... starb Heinrich Teynpenning. Seine Seele ruhe in Frieden. Amen.

Kommentar

Der Nachname des Verstorbenen ist zu Teynpenning zu ergänzen. Dieser Familienname lässt sich im Stadtbuch schon im 14. Jahrhundert nachweisen.1) Die Testamentsvollstrecker des Heinrich Teynpenning kauften 1437 eine Rente von der Stadt Lüneburg2) und richteten 1439 zwei Vikarien am Cosmas und Damian-Altar in der Krypta unter dem Chor von St. Nicolai ein. Die Begründung der beiden Vikarien wurde am 22. November 1439 durch den Verdener Generalvikar bestätigt.3) Der Umstand, dass die testamentarischen Verfügungen des Heinrich Teynpenning erst 1437 und 1439 ausgeführt wurden, könnte darauf hinweisen, dass dieser erst im Jahr 1437 starb und Rikemann die Jahreszahl falsch überliefert hat. Da die Inschrift ohnehin beschädigt war, ist dies naheliegend.

Textkritischer Apparat

  1. Eventuell aus 1437 verlesen, s. Kommentar.
  2. animae Rikemann, eine Doppelung des Wortes anima ist eher unwahrscheinlich.

Anmerkungen

  1. Reinecke, Stadtbuch, S. 403 (Johannes Teynpenning, 1360 u. 1366).
  2. StA Lüneburg, UA c: 1437 Dezember 27 II.
  3. StA Lüneburg, UA a: 1439 November 22. Vgl. Matthaei, Vikariestiftungen, S. 203.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 11v.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 60† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0006005.