Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 37† Kloster Heiligenthal 1409
Beschreibung
Grabplatte des Albert Hoyke und seiner Ehefrau Elisabeth Miles. Nach Gebhardis Lageplan lag die hochrechteckige Grabplatte im 18. Jahrhundert in einem Nebengebäude des ehemaligen Klosters Heiligenthal, in das zu dieser Zeit verschiedene Räume zur Lagerung von Salz eingebaut waren.1) Nach Büttner war Albert Hoyke in der Marienkapelle des Klosters begraben.2) In den Ecken der Platte Medaillons mit den Evangelistensymbolen, zwischen den Medaillons lief die Inschrift um. Im Innenfeld ein großes Wappen. Der Stein war in der Mitte durchgebrochen und die Inschrift bereits teilweise nicht mehr zu lesen, so dass Gebhardi die Buchstaben in seiner Zeichnung nur andeutet.
Inschrift nach Zeichnung und Text bei Gebhardi.
Anno · d(omi)ni · mcccc / ixa) · in · v(igilia) [nativ(itatis) · ioh(ann)is]b)3) · obiit · Albert(us) dictus / hyke · et anno · d(omi)ni · m / [ – – – ] · orate · deu(m) · pro · eac)
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1409 am Tag vor der Geburt Johannes (des Täufers) starb Albert genannt Hoyke, und im Jahr des Herrn 1... ... Betet zu Gott für sie.
Hoyke4) |
Textkritischer Apparat
- Büttner, Genealogiae, Stammtafel Hoyken, und Stahl, Ratslinie, Nr. 106, S. 158, nennen als Todesdatum das Jahr 1406.
- So nur mit Vorbehalt mit der Zeichnung Gebhardis zu vereinbaren, die keine klare Lesung zulässt. Den Todestag nennt Gebhardi im Text.
- Zu erwarten wäre hier eher eis.
Anmerkungen
- Gebhardi, Collectanea, Bd. 2, p. 512 (Inschriftentext, Zeichnung Grabplatte und Lageplan).
- Büttner, Genealogiae, Stammtafel Hoyken.
- 23. Juni.
- Wappen Hoyke (kurzer Mantel, sog. Hoike). Vgl. Büttner, Genealogiae.
- Büttner, Genealogiae, Stammtafel Hoyken. Die Angabe bei Büttner, Elisabeth Miles sei 1397 verstorben, lässt sich nicht mit deren Erwähnung in einer Urkunde vom 22. April 1399 vereinbaren (StA Lüneburg, UA b: 1399 April 22). Es geht darin um einen Vergleich mit der Familie von der Molen über das Patronatsrecht an zwei Vikarien in der Nicolaikapelle in St. Johannis. Vgl. a. Matthaei, Vikariestiftungen, S. 186. Vgl. a. Reinecke, Stadtbuch, S. 148f.: Vertrag zwischen Johann Beve und seinem Schwiegersohn Albert Hoyke über die Mitgift der Alheid Beve, 1354.
- Stahl, Ratslinie, Nr. 106, S. 158.
Nachweise
- Gebhardi, Collectanea, Bd. 2, p. 512 (Inschriftentext, Zeichnung Grabplatte und Lageplan).
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 37† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0003700.
Kommentar
Albert II. Hoyke, der Sohn des Bürgermeisters Nikolaus Hoyke, war in erster Ehe mit Alheid Beven und in zweiter Ehe mit Elisabeth Miles verheiratet, auf die sich der zweite Teil der Grabschrift bezogen haben wird.5) Im Jahr 1353 wurde er in den Rat gewählt und amtierte seit 1371 als Bürgermeister, im Jahr 1391 letztmalig als regierender Bürgermeister.6)