Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 14† Innere Stadtmauer am Sülzwall 1371 o. später

Beschreibung

Gedenkstein für Nikolaus Garlop. Büttner lokalisiert ihn an der Stadt-Mauer zwischen dem Kalckberg und der Sültzen,1) Gebhardi in der Stadtmaur zu Lüneburg am Fredeken Thurm.2) Der hochrechteckige Stein wurde beim Abbruch der Sülzwallmauer um 1832 beseitigt. Nach der Zeichnung von Gebhardi befand sich im oberen Teil die Darstellung des getöteten Nikolaus Garlop in Rüstung mit der Standarte der Stadt Lüneburg, vor ihm ein Wappenschild. Darunter auf einem hohen Sockel die Inschrift.

Inschrift nach Gebhardi.

  1. Anno d(omi)ni M CCCLXXI / occisus est hoc loco / D(omi)nus Nicolaus Garlop / cuius anima in pace quiescat

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1371 ist an dieser Stelle Herr Nikolaus Garlop getötet worden. Seine Seele ruhe in Frieden.

Wappen:
Garlop3)

Kommentar

Nikolaus II. Garlop, Sohn des Ratsherrn Nikolaus I. Garlop, fungierte als Provisor des Nikolaihofs in Bardowick4) und wurde 1356 in den Rat gewählt.5) Verheiratet war er mit Gebeke von dem Sande.6) Er war eines der ersten Opfer der Geschehnisse in der Ursulanacht des Jahres 1371 (vgl. dazu Nr. 13). Der Gedenkstein wurde ihm an der Stelle gesetzt, wo er den Tod fand.

Anmerkungen

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Garlop.
  2. Gebhardi, Collectanea, Bd. 6, p. 609.
  3. Wappen Garlop (Hundekopf mit einer Schelle am Halsband). Vgl. Büttner, Genealogiae.
  4. Vgl. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Garlop, u. Witzendorff, Stammtafeln, S. 42.
  5. Stahl, Ratslinie, S. 159, Nr. 116.
  6. Witzendorff, Stammtafeln, S. 42.

Nachweise

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 6, p. 609 (Zeichnung des Steins ohne Inschrift, Inschrift als Text).
  2. Hammenstede, Chronik, Ex. Stadtarchiv, fol. 77r.
  3. Sagittarius, Historia, fol. 101r (Ex. Wolfenbüttel, fol. 29v).
  4. Büttner, Inscriptiones.
  5. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Garlop.
  6. Volger, Lüneburger Blätter, Bd. 1, S. 79 (Neujahrsblatt 1856).
  7. Albers, Rathaus, S. 14.
  8. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 203.
  9. Hoffmann, Steinkreuze, S. 43 (nach Gebhardi).
  10. Alpers, Garlopenhäuser, S. 65. – Hoffmann, Kreuzsteine, S. 43 (nach Gebhardi).
  11. Müller/Baumann, Kreuzsteine, S. 18, 2728.2 (nach Gebhardi).
  12. Rümelin, Erinnern, S. 71 (nach Gebhardi).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 14† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0001402.