Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 8† St. Johannis 1343
Beschreibung
Kelch. Der Kelch, der zum Altar Omnium Sanctorum gehörte, trug auf dem Fuß ein Kruzifix und eine um den Fuß laufende Inschrift.1)
Inschrift nach StA Lüneburg, AB 450.
Anno domini M° ccc° xliii° d(omi)n(u)s Nicolaus Puer dedit istu(m) calice(m)
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1343 hat Herr Nikolaus Kind diesen Kelch gestiftet.
Anmerkungen
- Beschreibung nach StA Lüneburg, AB 450, fol. 12v. Gedr. bei Matthaei, Vikariestiftungen, S. 67, Anm. 3.
- Witzendorff, Stammtafeln, S. 64 (ohne Beleg). Witzendorff verzeichnet noch einen Geistlichen gleichen Namens als Sohn des Nikolaus Kind, der aber auch bereits 1333 gestorben wäre.
- Matthaei, Vikariestiftungen, S. 153.
- Reinecke, Stadtbuch, S. 20 u. 115.
- Ebd., S. 134.
- Bodemann, Brüderschaften, S. 102.
- Reinecke, Stadtbuch, S. 134.
- In diesem Fall wären die Angaben Witzendorffs (vgl. Anm. 2) allerdings unzutreffend.
Nachweise
- StA Lüneburg, AB 450 (Registrum fundationum, confirmationum, beneficiorum ...), fol. 12v.
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 8† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0000807.
Kommentar
Wenn die bei Witzendorff2) angegebenen Lebensdaten des Lüneburger Bürgers Nikolaus Kind (nachweisbar von 1282 bis 1325, vgl. Nr. 6) stimmen, der 1320 eine neue Kapelle und den Altar Omnium Sanctorum errichten ließ und mit vier Vikarien ausstattete,3) käme dieser kaum mehr als Stifter des Kelchs in Betracht. Im Stadtbuch ist in den Jahren 1333 und 1341 ein anderer Nikolaus Kind als Bürge genannt,4) der mit Beke Ludinger verheiratet war.5) Nikolaus Kind d. J. war Mitglied der Kalandsbruderschaft an St. Johannis und ist dem Verzeichnis der verstorbenen Mitglieder zufolge 1450 oder kurz zuvor gestorben,6) seine Witwe ist 1451 zusammen mit ihrem Ehemann als verstorben genannt.7) In welchem verwandtschaftlichen Verhältnis dieser zu dem Stifter des Altars stand, ließ sich nicht ermitteln, wahrscheinlich wäre jedoch, dass es sich um einen gleichnamigen Sohn handelte.8)