Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 5† St. Johannis 1318

Beschreibung

Kelch. Der Kelch, der zur Ausstattung des Altars Omnium Sanctorum gehörte, wurde im Jahr 1554 nach der Durchführung der Reformation an die Stadt übergeben.1) Er trug auf dem Fuß eine Inschrift.

Inschrift nach Calices beneficiorum.

  1. Anno d(omi)ni M CCC xviii D(omi)n(u)s Hinricus Puer dedit istu(m) calicem

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1318 stiftete Herr Heinrich Kind diesen Kelch.

Kommentar

Heinrich Kind gehörte derselben Generation an wie der Lüneburger Ratsherr Nikolaus Kind (vgl. Nr. 6). Es könnte sich um seinen Bruder handeln. Allerdings erfolgte die Stiftung des Altars Omnium Sanctorum, zu dem der Kelch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gehörte, erst am 14. Februar 1320, also zwei Jahre nach der inschriftlich dokumentierten Stiftung des Kelchs.2) Die Bezeichnung als Dominus in der Inschrift des Kelchs dürfte darauf hinweisen, dass es sich bei dem Stifter Heinrich Kind um einen Geistlichen handelte. Im Verzeichnis der Kalandsbrüder von St. Johannis ist Heinrich Kind nicht aufgeführt.3)

Anmerkungen

  1. Calices beneficiorum, [fol. 12v].
  2. StA Lüneburg, AB 458 (Liber certarum fundationum), fol. 72r/v. Matthaei, Vikariestiftungen, S. 153.
  3. Bodemann, Brüderschaften, S. 93–107.

Nachweise

  1. Calices beneficiorum, [fol. 12v].
  2. Praepositurregister 1532, fol. 55r.
  3. Verzeichnis der Klenodia, fol. 4v.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 5† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0000503.