Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 378 Goddelau, Evangelische Kirche 1628 – 1635

Beschreibung

Grabplatte des Philipp Daniel Mylius. Die Platte aus rotem Sandstein ist heute unter Glas außen an der Südwand des Langhauses angebracht. Die Inschrift lief vermutlich auf den Leisten um, doch ist die untere Hälfte des Steins so verwittert, daß keine Schriftspuren mehr erkennbar sind. Im Feld steht in einer Rundbogennische die reliefierte Figur eines Kindes in der zeitüblichen Tracht eines Erwachsenen.1) Links und rechts des Bogens ist je ein Wappen angebracht.

Maße: H. 92, B. 52, Bu. 2,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/3]

  1. PHILIPP DANIEL FILI IOH(ANNIS) MILII / PAST(ORIS) GODD[ELAUIANAEa) . . . / . . . / . . .] HIC REQUIESCIT IN PACE

Übersetzung:

Philipp Daniel, Sohn des Johannes Mylius, Pastors von Goddelau ..., ruht hier in Frieden.

Wappen:
unbekannt;2) unbekannt.3)

Kommentar

Laut der Inschrift handelt es sich bei Philipp Daniel um einen Sohn des Goddelauer Pfarrers Johannes Mylius, dessen Vater der Gießener Diakon Philipp Mylius war.4) Johannes Mylius bekleidete zunächst von 1619 bis 1623 das Amt eines Schulmeisters und Organisten in Darmstadt, war dann bis 1625 Diakon in Arheilgen, anschließend von 1625 bis 1628 Subdiakon in Darmstadt und schließlich von 1628 bis 1635 Pfarrer in Goddelau. Er starb in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges im März 1635 auf der Flucht in Darmstadt.5) Für die Herstellung der Grabplatte seines Sohnes Philipp Daniel kommt also nur die Zeit von 1628 bis Anfang 1635 in Frage.

Textkritischer Apparat

  1. Zur Namensform vgl. Nr. 351.

Anmerkungen

  1. Vgl. zu diesem Phänomen Seeliger-Zeiss, Grabmal 264 f. und 268 f.
  2. Müllerhaue, darüber die Initialen IBG.
  3. Drei Blumen, darüber die Initialen PRD.
  4. Hassia sacra I 230.
  5. Hassia sacra I 141.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 378 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0037807.