Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 311 Goddelau, Evangelische Kirche 1606

Beschreibung

Bauinschrift auf einer oben gerundeten Tafel aus rotem Sandstein, die außen auf der Südostseite des Chores in die Wand eingelassen ist. Über der zeilenweise angebrachten Inschrift befindet sich ein Wappen. Als Worttrenner dienen auf der Grundlinie stehende Dreiecke.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. ANNO CHR(IST)I / M. DC. VI. / WARD GOTT VNDT / SEINEM H(EILIGEN) WORT ZV ER/REN DIS KIRCH GEBAVET / M(AGISTER) IOH(ANNES) VIETOR ALSFELDI/ANVS PFARRER / HANS IUNCK / SCHVLTES / IACOB FRIDRICH / IOST NOLT / VELTEN WAIS / IORG WEICKER / BAW/MEISTER.a) / HANS WEICKER / HANS FRIDRICH / BVRGEMEI/STER.a)

Wappen:
Goddelau.

Kommentar

Die Inschrift zeigt im wesentlichen dieselben Schriftmerkmale wie ihr Gegenstück auf der Nordostseite des Chores, doch wird ein U hier nur einmal in IUNCK verwendet.1)

Der Text nennt die am Bau der Kirche beteiligten Vertreter der kirchlichen und der politischen Gemeinde. Johannes Vietor war von 1598 bis 1608 Pfarrer in Goddelau,2) und Hans Jung ist bereits 1605 als Schultheiß nachweisbar.3) Die vier genannten Baumeister waren für den organisatorischen Ablauf des Kirchenbaus und die Rechnungsführung verantwortlich.

Textkritischer Apparat

  1. Die Namen stehen untereinander. Sie sind auf der rechten Seite durch eine geschweifte Klammer verbunden, hinter der die Amtsbezeichnung steht.

Anmerkungen

  1. Vgl. die folgende Nr.
  2. Hassia sacra I 141; vgl. zu ihm ausführlich Nr. 290.
  3. Müller, Ortsnamenbuch 230.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 311 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0031106.