Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 248 Mörfelden, Evangelische Kirche 1583
Beschreibung
Epitaph für drei Kinder des Caspar Spengler. Das hochrechteckige, oben mit einem Bogen abschließende Denkmal aus rotem Sandstein ist heute außen an der südöstlichen Ecke des Chors eingemauert. Oben im Feld ist das Grabgedicht (A) angebracht, unter dem die Grabinschrift (B) für die drei Kinder folgt. Unten im Feld befindet sich ein reliefiertes Sockelkreuz, das in die letzten fünf Textzeilen hineinragt.
Maße: H. 101, B. 61, Bu. 3,5 cm.
Schriftart(en): Fraktur.
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/2]
- A
Caspar Spenglers drei kinderleinwie sie hievnden benenet seinSindt verschieden von dieser weltwie vnden wirdt gemelt
- B
Anno 1579 den 〈. . .〉 / zwischen 1 vnd 2 aur starb / wolff spengler / Anno 1583 den 7 februarÿ des / nachts zwischen 12 und 1 aur / Starb martin spengler / Anno 1583 den 20 / maÿ zu 12 aur starb margre=/ta spenglerin den allen gott / genade Amen ·
Versmaß: Deutsche Reimverse.
Anmerkungen
- Zu ihm vgl. Nr. 256.
Nachweise
- Hoferichter, Mörfelden 394.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 248 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0024806.
Kommentar
Die Frakturversalien der Inschriften sind zwar mit Schwellzügen gebildet, lassen aber andere typische Merkmale wie S-förmige Anschwünge, breite, stark geschwungene Formen und Verdoppelung von Bögen und Hasten vermissen. Bei den Kleinbuchstaben zeigen sich die Merkmale der Fraktur in den deutlich ausgeprägten Schwellzügen und in der Überführung von Brechungen in Rundungen. Das a ist einstöckig, f und langes s sind mit Unterlänge gebildet, und das o ist oval.
Das Epitaph für die drei Kinder des Caspar Spengler1) wurde 1583 geschaffen, nachdem bereits das dritte Kind innerhalb von vier Jahren gestorben war. Zu diesem Zeitpunkt war offenbar der genaue Todestag des bereits 1579 gestorbenen Wolff Spengler nicht mehr bekannt, weshalb das Datum offengelassen wurde.