Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 190 Dieburg 1. H. 16. Jh., 1566 ff.

Beschreibung

1) Marktplatz 3: Jahreszahl auf einem Schwellbalken. Die Buchstaben sind teilweise fehlerhaft mit schwarzer Farbe nachgezogen worden.1)

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/7]

  1. Annoa) D(omi)ni m · ccccc [. . .]b)

2) Rheingaustraße 5: Jahreszahl im Bogen des Kellereingangs.

  1. 1566

3) Klosterstraße 26: Jahreszahl auf einem Wappenstein im Obergeschoß des Hauses. In einem vertieften Rechteckfeld befindet sich eine Rollwerkkartusche mit dem Wappen, über dem die Jahreszahl angebracht ist.

  1. 1573

 
Wappen
Daniel Brendel von Homburg, Erzbischof von Mainz.

4) Löwengasse 6: Jahreszahl im Bogen des Kellereingangs.

  1. 1576c)

5) Eulengasse 8, Fechenbachsches Schloß, im Park: Jahreszahl an einem Torbogen in der Umfassungsmauer. Vor der ersten Ziffer ist ein Steinmetzzeichen (Nr. 26) angebracht.

  1. 1581

6) Eulengasse 8, Fechenbachsches Schloß, im Park: Jahreszahlen und Wappen an einem Torbogen in der Umfassungsmauer. Die Jahreszahlen sind übereinander angebracht. Das Wappen befindet sich zwischen der zweiten und der dritten Ziffer der unteren Jahreszahl (A).

  1. A

    15[.]1d)

  1. B

    1712

 
Wappen
Kurmainz.

7) Spitalstraße 1: Jahreszahl und Initialen in Kapitalis im Bogen des Kellereingangs auf der Giebelseite des Hauses. Die Ziffern und Buchstaben sind stark verwittert. Der Eingang gehört zum ehemaligen Spitalgebäude.

  1. 1588e) / [..] HA[..] HB S [.]f)

8) Badgasse 9: Jahreszahl im Torbogen.2)

  1. 1610

9) Steinweg 9: Jahreszahl und Wappen mit Handwerkszeichen im Scheitelstein des Bogens der Hofeinfahrt.

  1. 1617

 
Wappen
unbekannt.3)

Textkritischer Apparat

  1. Das A ist nicht ausgemalt, aber noch erkennbar.
  2. Die Verwendung der gotischen Minuskel und der lateinischen Zahlzeichen ccccc für 500 spricht dafür, daß die Inschrift noch aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt.
  3. 1516 Herchenröder 85; Kulturdenkmäler Darmstadt-Dieburg 141.
  4. Die Jahreszahl ist möglicherweise entsprechend der vorangehenden Unternummer zu 1581 zu ergänzen.
  5. 1578 Herchenröder 78; Kulturdenkmäler Darmstadt-Dieburg 151.
  6. Die Initialen sind nur noch undeutlich zu erkennen; Herchenröder 78 gibt nur HA an.

Anmerkungen

  1. Herchenröder 86 gibt für den Bau noch die heute nicht mehr auffindbaren Jahreszahlen 1554 und 1624 an.
  2. Laut Herchenenröder 84 ist im Scheitel des Gewölbes der heutigen Badgasse 10 die Jahreszahl 1594 mit den Initialen MS und SG angebracht. Das Haus war nicht zugänglich.
  3. Zwei gekreuzte Haareisen, darunter die Initialen TG; das Haareisen ist das Handwerkszeichen der Gerber, vgl. Azzola, Pauligk, Schirmer, Steinkreuz von Salmünster 180 f. mit Abb. 2 – 8.

Nachweise

  1. Herchenröder, Kdm. 78, 85 f.
  2. Dehio, Hessen 156 (2).
  3. Kulturdenkmäler Darmstadt-Dieburg 134, 141, 146, 151.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 190 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0019000.