Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 123† Nieder-Ramstadt, Evangelische Kirche 1507
Beschreibung
Namensansage, Meister- und Herstellungsinschrift mit Gußjahr auf einer Glocke. Sie war die älteste Glocke des Vierergeläuts und zersprang im April 1901 beim Läuten. Da gleichzeitig auch die Glocke von 1698 zersprang, gab die Gemeinde bei der Glockengießerei Hamm in Frankenthal neue Glocken in Auftrag. Das Geläut wurde auf die erhalten gebliebene Glocke von 1572 abgestimmt, weshalb auch die kleinste Glocke des Geläuts von 1747 durch eine neue Glocke ersetzt wurde.1)
Nach Schaefer.
sanct · margreta · glock · heis · ich ·peter · zur · glckea) · gos · mich ·anno · domini · m · ccccc · vii ·
Versmaß: Deutsche Reimverse.
Textkritischer Apparat
- Sic!
Anmerkungen
- Vgl. Quartalblätter NF 3 (1901) 132.
- Müller, Ortsnamenbuch 513; Dehnert 4.
- Fritzen 36 f.; DGA Baden 20; zu Meister Jörg vgl. Nr. 81.
Nachweise
- Schaefer, Glockeninschriften 481.
- Fritzen, Glockenkunst 38.
- Dehnert, Nieder-Ramstadt 4.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 123† (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0012308.
Kommentar
Die Kirche von Nieder-Ramstadt besaß zwei Altäre, die dem heiligen Veit und der heiligen Margareta geweiht waren.2) Die Glocke wurde also nach der Kirchenpatronin benannt.
Peter zur Glocken war vermutlich ein Sohn des Speyerer Glockengießers Hans zur Glocken. Seine Glocken lassen sich von 1470 bis 1507 nachweisen. Er betrieb vermutlich zusammen mit Meister Jörg zu Speyer eine gemeinsame Gießhütte. Die Nieder-Ramstädter Glocke ist die letzte bekannte Arbeit Peters zur Glocken, doch starb er wohl erst nach 1524.3)