Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 116 Babenhausen, Evangelische Kirche nach 1487 – 1504

Beschreibung

Spruchinschrift innen an der Ostwand der Sakristei. Die Inschrift ist mit schwarzer Farbe auf ein Spruchband gemalt, das von Rankenornamenten umgeben ist. Unter der Inschrift befindet sich leicht nach rechts versetzt eine stark verblaßte Kreuzigungsdarstellung, die in der Mitte Christus am Kreuz und links und rechts je eine Person mit Nimbus (Maria und Johannes) zeigt.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

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Kommentar

Die Inschrift ist in einer voll entwickelten gotischen Minuskel im Vierlinienschema ausgeführt. Die Hasten von k und l sind oben gespalten. Die Buchstaben s und t tragen deutlich ausgezogene Zierstriche. Beim versalen W sind die linke und die mittlere Haste oben nach links gebogen statt gebrochen. Diese paläographischen Merkmale weisen auf eine Entstehung der Inschrift um 1500 hin. Die Inschrift dürfte also zusammen mit der Gewölbeausmalung zwischen 1487 und 1504 angebracht worden sein.1)

Die Inschrift nimmt möglicherweise Bezug auf die letzten Worte Christi am Kreuz: „Es ist vollbracht“.2)

Textkritischer Apparat

  1. So für Tage.

Anmerkungen

  1. Vgl. die vorangehende Nr.
  2. Joh 19,30.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 116 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0011607.