Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 38 Büttelborn, Evangelische Kirche 1448
Beschreibung
Namensansage, Spruch- und Meisterinschrift mit Gußjahr auf einer Glocke des Dreiergeläuts im Glockenturm. Die einzeilige Inschrift läuft zwischen Stegen auf der Schulter um. Darunter befindet sich ein Rankenfries. Als Worttrenner dienen Rauten, zweimal Kreuze und einmal das Gießersiegel mit Inschrift (B).
Maße: H. 61, Dm. 81, Bu. 3 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
- A
ossana heissen · ich ·alle · bisse · widder1) · vor · driben · ich ·2)meister · dille · von · hachenbvrg · gussz · michm cccc xxxxviiia) ·
- B
[s] · teilgin · v[o]n · hagenberghb)
Versmaß: Deutsche Reimverse.
Textkritischer Apparat
- xxxx Quartalblätter.
- Lesung nach Köster 96.
Anmerkungen
- Vor widder ist das Gießersiegel Tilmans von Hachenburg angebracht.
- So für alle bösen Wetter vertreibe ich.
- Köster 33.
- Köster 10 – 21; Poettgen, Kölner Glockengießer 22 – 24.
Nachweise
- Quartalblätter NF 2 (1900) 247.
- Köster, Tilman von Hachenburg 112, Nr.G 5 und 96 mit Taf. III, Nr. 18.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 38 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0003804.
Kommentar
Die Inschrift ist in einer schlanken Minuskel ausgeführt, die als die „eigentliche Gebrauchsschrift“ Tilmans von Hachenburg bezeichnet werden kann.3) Tilman stammte vielleicht aus Köln, ist als Bürger von Andernach sicher nachweisbar und zog spätestens 1479 nach Montabaur. Zwischen 1444 und 1486 lassen sich zahlreiche von ihm gegossene Glocken im Raum der Diözese Trier nachweisen. Er starb vermutlich zwischen 1486 und 1490.4)