Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 30 Darmstadt-Bessungen, Ev. Andreasgemeinde, aus Petruskirche 1435
Beschreibung
Namensinschriften, Fürbittinschrift und Gußjahr auf einer Glocke. Die Bronzeglocke gehört in die alte Bessunger Petruskirche, von wo sie an die Andreasgemeinde ausgeliehen wurde. Heute hängt sie in einem Glockenständer im Innenhof des Gemeindehauses. Die Inschrift läuft auf der Schulter zwischen Doppelstegen um. Ihr Beginn ist durch ein Kreuz in einem Kreis markiert. Auffällig ist die Form der unregelmäßig gesetzten Worttrenner. Sie bestehen aus einer viereckigen Grundfläche, auf der sich ein weiteres, etwas kleineres Viereck erhebt. Der Schlagring ist mit einem zwischen Stegen umlaufenden floralen Fries geschmückt.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
+ s(anctvs) lvcas · marcvsa) · mathevs · iohannes · s(ankt) iohanb) bitten · fir vns · Mccccxxxvc) ·
Textkritischer Apparat
- Vor dem Wort ist ein Stück aus dem Schriftband herausgebrochen.
- st. ohan Jahresbericht der Denkmalpflege; Müller.
- MCCCXXXV Jahresbericht der Denkmalpflege; Müller; Haupt.
Nachweise
- Jahresbericht der Denkmalpflege II 83 f.
- Müller, Chronik 2.
- Haupt, Kdm. 297.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 30 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0003002.
Kommentar
Das versale M ist vom symmetrischen, offenen unzialen M der gotischen Majuskel abgeleitet, wobei Bögen neben den Brechungen erhalten blieben. Die Buchstaben der gotischen Minuskel, die nicht immer auf einer Linie stehen, sind im Zweilinienschema ausgeführt. Der abgeknickte obere Bogenabschnitt des e, die Balken von f und t sowie die Fahne des r tragen Zierstriche. Der Gießer der Glocke ließ sich nicht identifizieren.