Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 13 Goddelau, Evangelische Kirche 1383

Beschreibung

Grabplatte des Frühmessers Johannes, genannt Quicke von Gerau. Die Platte aus rotem Sandstein steht heute innen an der Südwand des Langhauses. Sie wurde bei der Kirchenrenovierung 1978/79 im Boden in der Nähe des Altars gefunden. Die Inschrift läuft auf dem Rand zwischen Linien um. Im Feld befindet sich in Relief eine segnende Hand mit Kelch. Als Worttrenner dienen Punkte.

Maße: H. 191, B. 93, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. + AN(N)O · D(OMI)NI · Mo · CCCo · / LXXXIIIo · SABATO · ANTE · MICHAHELIS · / O(BIIT) · IOH(ANN)ES · D(I)C(TV)S · / QVICKE · DE · GERA · P(RI)MISSARI(VS) · IN · GODELA ·

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1383, am Samstag vor Michaelis (26. September) starb Johannes, genannt Quicke von Gerau, Frühmesser in Goddelau.

Kommentar

Die Heiligkreuzkapelle in Goddelau wird zum erstenmal 1326 erwähnt. Sie verfügte nur über eine Kaplanei, da Goddelau bis 1535 zur Pfarrei Hofheim gehörte.1) Wie die Grabplatte zeigt, besaß die Kapelle aber offenbar das Recht der Filialsepultur, wodurch den Einwohnern bei Begräbnissen der Weg nach Hofheim erspart wurde.2)

Anmerkungen

  1. Müller, Ortsnamenbuch 231; Demandt, Kirchenorganisation 109 f., Nr. 70.
  2. Lex, Begräbnisrecht 115 f.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 13 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0001303.