Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau

2. KURZER HISTORISCHER ÜBERBLICK

Die im Süden Hessens gelegenen Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau umfassen Teile des Odenwaldes, der Bergstraße, des Rieds und des Gerauerlandes. Entgegen älteren Forschungen läßt sich die Besiedlung dieses Gebietes erst ab der Jungsteinzeit vor etwa 7000 Jahren nachweisen.6) Nach den spärlichen Grabungsfunden zu urteilen, scheinen die frühesten Siedlungsgebiete in den ausgedehnten Lößgebieten des nordwestlichen und nördlichen Odenwaldrandes sowie bei Groß-Gerau und Goddelau gelegen zu haben.7)

Die römische Phase der Region begann mit ihrer Eroberung durch Kaiser Domitian in den Jahren 83 bis 85 nach Christus. In der folgenden Zeit entstanden römische Siedlungen in den Kreisgebieten, von denen die wichtigste Dieburg war.8) Nach dem Alemanneneinfall von 259/260 setzte der Rückzug der Römer auf die linke Rheinseite ein, und die Alemannen konnten sich in dem frei gewordenen Gebiet festsetzen. Nach ihren Niederlagen gegen die Franken 496/97 und 506 wurden die Alemannen jedoch aus dem Gebiet verdrängt, das nun in das fränkische Reich eingegliedert wurde.9)

Eine verstärkte Einbindung der rechtsrheinischen Gebiete in das fränkische Reich erfolgte in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Sie spiegelt sich unter anderem in der Übertragung der Klöster Fulda, Hersfeld und Lorsch an Karl den Großen wider, der sie mit umfangreichem Landbesitz ausstattete, sie aber auch für verschiedene Aufgaben in Dienst nahm.10) Während Umstadt schon 766 durch König Pippin an die Abtei Fulda geschenkt worden war,11) erhielt das Kloster Lorsch ab 772 durch Schenkungen erheblichen Landbesitz im Bearbeitungsgebiet.

Die oft undurchsichtige Entwicklung der Territorialverhältnisse kann hier nicht im einzelnen nachgezeichnet werden.12) Von erheblicher Bedeutung für die weitere Entwicklung der Region ist, daß die Herren von Katzenelnbogen seit dem 11. Jahrhundert weite Gebiete in ihre Hand brachten, die später die katzenelnbogische Obergrafschaft bildeten. Als die Grafen von Katzenelnbogen 1479 ausstarben, gingen diese Gebiete an die Landgrafen von Hessen über.13) Bei der Teilung Hessens nach dem Tode Landgraf Philipps des Großmütigen 1567 bildete die Obergrafschaft dann den Kern des Territoriums Hessen-Darmstadt.14)

Neben den Grafen von Katzenelnbogen bzw. den Landgrafen von Hessen verfügte auch das Mainzer Erzstift über ausgedehnten Grundbesitz in den beiden heutigen Landkreisen. Durch die Übertragung des Klosters Lorsch durch Kaiser Friedrich II. an Erzbischof Siegfried III. 1232 fiel der noch verbliebene Rest der Lorscher Besitzungen an das Erzstift Mainz. Zudem erwarb das Erzstift 1310 die Stadt Dieburg.15) Der nordöstliche Teil des Gebiets mit dem Mittelpunkt Babenhausen war bis 1255 im Besitz der Herren von Münzenberg, von denen er dann auf die Herren von Hanau überging.16) [Druckseite XIV]

Nach der Teilung von 1458 befand sich das Gebiet dann im Besitz der Linie Hanau-Lichtenberg.17) Als weiterer wichtiger Territorialherr erscheint noch die Kurpfalz. Pfalzgraf Ruprecht II. erwarb 1390 von der Abtei Fulda die Hälfte von Umstadt zusammen mit Hering und der Burg Otzberg.18) Außerdem befanden sich in der Region noch eine Reihe kleinerer Herrschaftsgebiete ritteradliger Familien wie etwa der Herren von Frankenstein.19) Die Geschichte vieler dieser Familien ist allerdings noch nicht aufgearbeitet. So fehlen grundlegende Arbeiten zu den Grafen von Hanau-Lichtenberg, zu den Ulner von Dieburg oder den Wambolt von Umstadt. Ein umfassender Überblick über die Entwicklung der einzelnen Territorien bis 1650 ist deshalb nicht möglich.

Mit der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Voraussetzungen für die Entstehung der heutigen Landkreise geschaffen. Im Jahr 1832 wurden die elf Landratsbezirke der Provinz Starkenburg aufgelöst. An ihre Stelle traten sechs Kreise, darunter die Kreise Dieburg und Groß- Gerau.20) Nachdem im Juli 1848 die Kreise zunächst wieder aufgehoben worden waren, entstanden sie 1852 in veränderter Form neu.21) Aus dem Gebiet des Kreises Dieburg gliederte man 1938 Darmstadt aus, das nun kreisfreie Stadt wurde. Weitere 11 Gemeinden des Kreises Dieburg wurden dem Kreis Darmstadt zugeschlagen. Bei der Gebietsreform 1972 legte man die Kreise Darmstadt und Dieburg zusammen. Dabei wurden aus dem neu entstandenen Kreis die Orte Fränkisch-Crumbach, Nieder- und Ober-Roden ausgegliedert und ihm dafür die Orte Alsbach-Hähnlein, Bickenbach und Seeheim-Jugenheim hinzugefügt.22) Die Grenzen des Kreises Groß-Gerau wurden 1874 neu festgelegt. Durch die Gebietsreform von 1977 erhielt der Kreis seine heutige Gestalt.23)

2.1. Geschichte und Beschreibung der wichtigsten Standorte

Die Inschriften der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau verteilen sich auf zahlreiche Orte, deren Geschichte hier nicht im einzelnen behandelt werden kann. Eine ausführliche Würdigung aller Standorte käme einer Geschichte der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau gleich. Die historische Einleitung beschränkt sich deshalb auf die fünf wichtigsten Standorte, in denen sich knapp die Hälfte aller Inschriften befindet.

Babenhausen

Die Burg Babenhausen wird urkundlich zum erstenmal 1236 erwähnt und war 1239 im Besitz der Familie von Münzenberg. Als diese 1255 ausstarb, kam Babenhausen durch die mit Reinhard I. von Hanau verheiratete Erbtochter Adelheid von Münzenberg an die Herren von Hanau. Diese konnten sich aber erst im Verlauf eines langen Erbstreites den Besitz von Babenhausen sichern. Im Jahr 1295 verlieh König Adolf auf Bitten Ulrichs von Hanau Babenhausen die Stadtrechte.24) Im Laufe der Zeit entwickelte sich Babenhausen neben Hanau zum wichtigsten Zentrum der Grafschaft Hanau.25)

Inschriftlich sind die Grafen von Hanau in Babenhausen zum erstenmal 1445 in zwei Bauinschriften faßbar, die Graf Reinhard II. bei der Erneuerung der Stadtmauer anbringen ließ (Nrr. 36 f.). Die später von den Grafen von Hanau in Babenhausen gesetzten Inschriften geben nicht nur Auskunft über die Entwicklung der Stadt, sondern sie sind auch Zeugen einer tiefgreifenden Veränderung der Grafschaft.

Reinhard II., der 1429 in den Reichsgrafenstand erhoben worden war, hatte seinen ältesten Sohn Reinhard III. im Alter von 24 Jahren mit der erst vierjährigen Fürstentochter Margarethe von Pfalz-Mosbach verheiratet, so daß er 10 Jahre warten mußte, bevor die Ehe 1446 vollzogen werden konnte. Da Nachkommen zunächst ausblieben, erhielt der zweite Sohn Philipp die Rolle eines „Ersatzregenten”, um so die Herrschaftsfolge notfalls über den Zweitgeborenen sichern zu können. Philipp [Druckseite XV] erhielt einen Anteil an dem Territorium zur selbständigen Herrschaftsausübung, mußte aber zunächst ein striktes Heiratsverbot hinnehmen, und auch der Gebrauch des Hanauischen Vollsiegels wurde ihm verwehrt.26) Philipps Rolle als „Ersatzregent” schien jedoch schon bald darauf überflüssig zu werden, da Reinhard III. 1449 endlich der lange ersehnte Sohn geboren wurde, der ebenfalls den Namen Philipp (der Jüngere) erhielt.

Als 1451 zunächst Reinhard II. und 1452 Reinhard III. starben, ruhten alle Hoffnungen des Geschlechts auf dem etwas schwächlichen zweijährigen Philipp dem Jüngeren. Da man die Gefahr des Aussterbens der Familie offenbar als gegeben ansah und fürchtete, die Grafschaft könne unter landfremden Erben aufgeteilt werden, ergriff das Land selbst die Initiative. Die Städte Hanau, Babenhausen, Windecken und Steina sowie die Lehnsmannen und die Burgmannschaften wandten sich als Vertreter der Grafschaft 1456 an Herzog Otto von Pfalz-Mosbach, den Großvater Philipps des Jüngeren, und forderten eine Teilung zugunsten Philipps des Älteren, um das Fortbestehen der Grafschaft Hanau zu sichern. Im Jahr 1458 wurde die Teilung besiegelt. Philipp der Ältere erhielt ein Drittel der Grafschaft Hanau mit der Stadt und der Burg Babenhausen. Außerdem wurde ihm die Heiratserlaubnis erteilt, von der er noch in demselben Jahr Gebrauch machte. Er heiratete die Erbtochter Anna von Lichtenberg, die ihm 1471 bzw. 1480 die halbe Herrschaft Lichtenberg zubrachte.27)

Da Philipp der Jüngere bei der Teilung der Grafschaft die alte Residenz in Hanau erhalten hatte, lag es für Philipp den Älteren nahe, Babenhausen zu seiner Residenz auszubauen. Der Baubeginn am Schloß wurde 1460 durch eine Inschrift verkündet (Nr. 43), die gleichzeitig die neue Stellung Philipps in aller Öffentlichkeit demonstrierte, da sie ihn als den Herren der Burg und damit auch als den neuen Territorialherrn zeigte. Unterstrichen wird seine neue Stellung noch durch die Nennung der ihm unterstehenden Amtsträger Amtmann und Keller.

Diese Bauinschrift macht ein Phänomen sichtbar, das sich im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit immer wieder bei der Entstehung einer neuen Herrschaft beobachten läßt, vor allem, wenn sie durch die Teilung einer alten Herrschaft herbeigeführt wurde. Die neuen Herren waren meist bemüht, ihre Residenz auszubauen und gleichzeitig eine traditionsbildende Grablege zu schaffen. Damit sollte der Herrschaftsanspruch untermauert und die Legitimität der neuen Linie dargestellt werden.28) Dies geschah nun auch in Babenhausen. Neben dem Umbau der Burg geht möglicherweise auch der 1464 begonnene Neubau des schon 1357 erwähnten Spitals (Nr. 47) auf die Initiative Philipps zurück. Zudem nahm er den Neubau des Langhauses der Kirche in Angriff, deren Patronatsherren die von Hanau seit 1262 waren.29) Die Kirche sollte in der Größe der neuen Bedeutung des Ortes angepaßt werden. Da der Chor der Kirche bereits 1383 erneuert worden war (Nr. 12), wurde nun das Langhaus entsprechend vergrößert.

Zwei Jahreszahlen an der Westfassade der Kirche (Nr. 54) belegen die Fertigstellung des Langhausneubaus im Jahr 1472. Ebenfalls in der Westfassade befindet sich ein stark verwitterter Stein mit einem Jesusmonogramm und zwei Handwerkerzeichen, die von Friedrich Karl Azzola als eine Tuchschere und eine Zimmermannsaxt gedeutet wurden. Azzola interpretiert sie als Beleg für Stiftungen durch die Zünfte der Tuchmacher und der Zimmerleute für den Kirchenbau.30) Die Beteiligung von Zünften und gerade der Zunft der Tuchmacher an Kirchenbauten und ihre Verewigung durch Handwerkszeichen ist nicht ungewöhnlich, wie Beispiele in Bingen, Göttingen und Marburg belegen.31) Sollte Azzolas Interpretation zutreffen, so wäre dies ein Beleg für die Einbindung der städtischen Korporationen beim Residenzausbau durch Philipp den Älteren.

Die Einrichtung einer Familiengrablege in der Babenhausener Kirche begann 1473, als Philipps 1460 geborener Sohn Johannes starb (Nr. 59). Philipps Vater Reinhard II. hatte sich als erster der Familie im Chor der Marienkirche in Hanau bestatten lassen. Seine nicht mehr erhaltene Grabplatte trug ein Wappen aus Metall. Die Platte der ebenfalls im Chor der Kirche bestatteten Frau Reinhards III., Margarethe von Pfalz-Mosbach, trug neben dem Metallwappen auch Inschriftenleisten aus [Druckseite XVI] Metall.32) Philipp der Ältere nahm diese Anregungen auf, bestimmte den Chor der Babenhausener Kirche zur Grablege seiner Familie und ließ für Johannes eine Grabplatte mit Schriftleisten und einem Wappen aus Metall fertigen. In derselben Weise sind alle noch vorhandenen Grabplatten der gräflichen Familie ausgeführt worden mit Ausnahme jener des Diether von Hanau-Lichtenberg. Da in Babenhausen 1474 ein Halbstift mit sechs Geistlichen bestand,33) hielt Philipp offenbar auch das Gebetsgedenken für seine Familie für ausreichend gesichert.

Die Grabplatte Philipps des Älteren (Nr. 72) spiegelt einen weiteren Schritt in der Entwicklung des Territoriums Hanau-Lichtenberg wider. Kurz vor seinem Tode am 10. Mai 1480 hatte Philipp endlich das Erbe der halben Herrschaft Lichtenberg antreten können, die ihm durch seine Frau Anna von Lichtenberg zugefallen war.34) Dieser Übergang der Herrschaft Lichtenberg in hanauischen Besitz ist auch in der Grabinschrift Philipps durch seine Bezeichnung als Graf zu Hanau und Herr zu Lichtenberg dokumentiert. Betont wird dieser Aspekt noch durch die Erwähnung des Todesortes Ingweiler, der zu dem neuen Herrschaftsgebiet gehörte. Auch das Wappen brachte die neuen Herrschaftsrechte zum Ausdruck, da Philipps Platte nicht mehr das herkömmliche Hanauer Wappen, sondern das Wappen Hanau-Lichtenberg erhielt.

Mit der Bestattung Philipps III. 1538 (Nr. 168) bricht die Benutzung des Chors der Babenhausener Kirche als Familiengrablege der Grafen von Hanau-Lichtenberg zunächst ab.35) Philipp III. hatte den Herrschaftsschwerpunkt zunehmend in das lichtenbergische Territorium verlegt, und unter seinem Sohn und Nachfolger Philipp IV. setzte sich diese Entwicklung fort.36) Bezeichnenderweise wurden Philipp IV. († 1590) und ebenso sein Sohn Philipp V. († 1599) in Lichtenberg beigesetzt.37) Die Verlagerung des Herrschaftsschwerpunktes dürfte auch ein Grund dafür sein, daß die Familie der Grafen von Hanau-Lichtenberg im 16. und 17. Jahrhundert außer in den Grabinschriften nur noch in einer weiteren Inschrift faßbar ist. Der sieben Jahre in Babenhausen residierende Philipp V. ließ sich zusammen mit seiner Frau Katharina von Wied in einer Portalinschrift (Nr. 239) im Südflügel des Schlosses verewigen, das zu dieser Zeit erweitert wurde.38)

Während der Chor der Babenhausener Kirche ab 1473 den Grafen von Hanau-Lichtenberg als Bestattungsort vorbehalten blieb, diente das Langhaus bereits im 14. Jahrhundert als Bestattungsort des ortsansässigen Adels. Die älteste erhaltene Grabplatte ist die des 1334 verstorbenen Conrad von Wasen (Nr. 7). Allerdings ist sie die einzige Grabplatte im Langhaus aus der Zeit vor 1480, was seinen Grund im Langhausneubau von 1472 haben dürfte. Im 16. und 17. Jahrhundert lassen sich vor allem Bestattungen von Amtsträgern der Grafen von Hanau-Lichtenberg im Langhaus nachweisen. Die Bestattung von Priestern des Halbstifts in der Kirche ist nur durch die Grabplatte des 1515 verstorbenen Conrad Springenkle (Nr. 132) belegt. Die protestantischen Pfarrer, die seit der Einführung der Reformation 154539) den Gottesdienst in Babenhausen hielten, wurden möglicherweise stets auf dem Kirchhof bestattet, da Steiner die Grabinschriften eines Pfarrers (Nr. 285) und einer Pfarrersfrau (Nr. 286) vom Kirchhof mitteilt.

Die Bedeutung Babenhausens als Amtssitz spiegeln aber nicht nur die Grablege in der Kirche, sondern auch die Adelshöfe und die Burgmannenhäuser wider. Über ihre Baugeschichte geben verschiedentlich Jahreszahlen Auskunft (Nr. 176), und ihre Besitzer sind teilweise in Inschriften genannt.40) Diese Häuser sind auch ein Zeugnis des Wohlstandes, der mit dem Dreißigjährigen Krieg ein vorläufiges Ende fand. Zwar entging Babenhausen der Brandschatzung, unter der viele kleinere Orte der Umgebung wie Schaafheim oder Kleestadt zu leiden hatten, aber es hatte mehrfach Einquartierungen und Belagerungen zu erdulden.41) Als 1642 die Linien Hanau-Lichtenberg und Hanau-Münzenberg wieder vereinigt wurden, wirkte sich dies zusätzlich nachteilig für Babenhausen aus, da [Druckseite XVII] der Amtssitz nach Hanau verlegt wurde. Daraufhin verließ auch ein Teil der in den Diensten der Grafen von Hanau stehenden Adelsfamilien Babenhausen.42) Infolgedessen sind aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kaum noch Grabplatten oder Epitaphien in der Babenhausener Kirche vorhanden.

Darmstadt

Für Darmstadt und seine heutigen Ortsteile Arheilgen, Bessungen, Eberstadt und Wixhausen sind verhältnismäßig wenig Inschriften überliefert. Dies liegt an der Zerstörung älterer kirchlicher Ausstattungsgegenstände im Dreißigjährigen Krieg, an Umbaumaßnahmen späterer Jahrhunderte sowie an den erheblichen Schäden, die im Zweiten Weltkrieg in der Stadt verursacht wurden.43) Ein weiterer Grund für die schlechte Überlieferungssituation liegt darin, daß frühere Abschreiber mit wenigen Ausnahmen nur die heute noch vorhandenen Grabdenkmäler der Stadtkirche abgeschrieben haben.

Darmstadt und die genannten Ortsteile dürften ihren Ursprung in fränkischen Siedlungen haben.44) Die älteste Kirche ist vermutlich die Eberstädter Laurentiuskirche, die heutige Dreifaltigkeitskirche, die möglicherweise auf eine Eigenkirchengründung in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts zurückgeht.45) Als Pfarrkirche läßt sie sich allerdings erst 1379 nachweisen.46) Zu dieser Zeit gehörte die Laurentiuskirche wie die übrigen alten Kirchen des heutigen Stadtgebietes von Darmstadt zum Archidiakonat von St. Viktor in Mainz. Während jedoch die Kirchen von Arheilgen, Bessungen, Darmstadt und Wixhausen dem Landkapitel Groß-Gerau zugeordnet waren, zählte Eberstadt zum Landkapitel Bensheim.47) Zudem lag Eberstadt in der Herrschaft der Familie von Frankenstein, die auch das Patronatsrecht ausübte, während das Patronatsrecht für die übrigen genannten Kirchen den Grafen von Katzenelnbogen und nach deren Aussterben 1479 den Landgrafen von Hessen zustand.48)

Die Bedeutung der Herren von Frankenstein für Eberstadt läßt sich auch an den heute noch vorhandenen Inschriften ablesen. Neben der Kirche von Nieder-Beerbach diente die Eberstädter Kirche als Grablege der Herren von Frankenstein, wovon heute noch die Grabplatte des 1401 verstorbenen Johann von Frankenstein (Nr. 20) zeugt. Von den übrigen ehemals in der Eberstädter Kirche befindlichen Grabdenkmälern der Herren von Frankenstein wurden zwei in die Kapelle der Burg Frankenstein verbracht (Nrr. 166, 310) und der Rest wurde 1912 zerstört.49) Auch Stiftungen und Baumaßnahmen der Herren von Frankenstein sind durch Inschriften belegt (Nrr. 119, 151). Besondere Bedeutung kommt dabei der Bauinschrift von 1604 zu (Nr. 305). Die Hohe Gerichtsbarkeit sowie die Zollhoheit übten in Eberstadt die Landgrafen von Hessen aus, während die Niedere Gerichtsbarkeit bei den Herren von Frankenstein lag. Die sich aus dieser Konstellation immer wieder ergebenden Konflikte zwischen beiden Parteien fanden ihre Fortsetzung im Streit um die Besetzung der Pfarrstelle in Eberstadt und um die Ausübung der Patrimonialrechte.50) Bereits 1526 führte Landgraf Philipp der Großmütige in Darmstadt die Reformation ein,51) während die Herren von Frankenstein katholisch blieben. Trotzdem forderte Landgraf Philipp 1536 von Hans von Frankenstein, er solle seinen Priestern und Kaplänen befehlen, sich an die neue Kirchenordnung zu halten. Zwar mußte Hans sich 1541 dieser Forderung beugen, doch hielten er und seine Nachfolger an ihren Rechten gegenüber der Eberstädter Kirche fest. So kam es in dieser Frage auch immer wieder zu Spannungen mit Landgraf Georg I.52) Den Umbau der Kirche im Jahr 1604 nutzten Ludwig und Johann Eustachius von Frankenstein dann, um ihre Rechte an der Eberstädter Kirche in der Bauinschrift sichtbar zu dokumentieren.

Der Aufstieg Darmstadts gegenüber den benachbarten Siedlungen nahm im 13. Jahrhundert seinen Anfang, als die Grafen von Katzenelnbogen dort eine Wasserburg bauten. Im Jahr 1330 erhielt Darmstadt [Druckseite XVIII] von Kaiser Ludwig dem Bayern die Stadtrechte, und im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde die Burg zur Residenz der Grafen von Katzenelnbogen ausgebaut.53) Im Rahmen dieser Entwicklung wurde auch die heutige Darmstädter Stadtkirche, die zunächst eine Filialkirche der Peterskirche in Bessungen war, 1369 zur Pfarrkirche erhoben.54) Seit dieser Zeit erfreute sich die Kirche der besonderen Förderung der Grafen von Katzenelnbogen. Nachdem bereits 1380 und 1396 zwei neue Altäre für die Kirche gestiftet worden waren, stifteten Graf Johann IV. und seine Frau Anna von 1419 bis 1436 drei weitere Altäre mit entsprechenden Altaristenstellen. Durch diese Maßnahmen sollte offenbar ihre Memoria in Darmstadt gesichert werden.55) In diesen Zusammenhang gehört wohl auch die problematische, bei Winkelmann überlieferte Grabinschrift Annas von Katzenelnbogen in Darmstadt, die sich möglicherweise dort auf einem Kenotaph befand (Nr. 35).

Außer dieser Inschrift sind für das 15. Jahrhundert keine weiteren Inschriften für Darmstadt überliefert. Erst aus der Zeit nach 1567 sind eine ganze Reihe inschriftlicher Zeugnisse erhalten geblieben. Im Jahr 1567 wurde Hessen nach dem Tode Landgraf Philipps des Großmütigen unter seinen Söhnen aufgeteilt. Der jüngste Sohn Georg erhielt die Obergrafschaft Katzenelnbogen, die nach dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen 1479 an die Landgrafen von Hessen gefallen war. Georg machte Darmstadt zu seiner Residenz und begann, die Obergrafschaft zu einem eigenständigen Territorium auszubauen, obwohl Hessen nach den Testamenten Philipps von 1562 und 1566 und den Verträgen seiner Söhne untereinander einen einheitlichen Lehensverband bilden sollte.56) Von dem Willen Georgs, ein eigenständiges Territorium zu begründen, zeugen nicht nur seine Maßnahmen zum Aufbau einer eigenen Verwaltung,57) sondern auch der Ausbau des Schlosses58) und vor allem die Wahl der Stadtkirche als Familiengrablege. Mit der Einrichtung einer eigenen Grablege in der neuen Residenz Darmstadt untermauerte Georg seinen Herrschaftsanspruch und stellte sich bewußt in die Nachfolge seines Vaters, der in der Martinskirche in Kassel eine neue Grablege für die Landgrafen geschaffen hatte. Für die Bestattung seiner Familie ließ Georg die Fürstengruft unter dem Chor der Stadtkirche anlegen, während der Chor selbst die Epitaphien der landgräflichen Familie aufnehmen sollte. Das erste Epitaph wurde 1576 für Georgs ersten Sohn Philipp Wilhelm errichtet, der nur wenige Monate nach seiner Geburt gestorben war (Nr. 228). Das aufwendige Denkmal läßt die großen Hoffnungen erkennen, die das Fürstenpaar an die Geburt des ersten Sohnes geknüpft hatte. Mit ihm wäre im Falle seines Überlebens das Fortbestehen der neuen Linie Hessen-Darmstadt gesichert gewesen.

Von besonderer Bedeutung ist das Epitaph, das Georg anläßlich des Todes seiner ersten Frau Magdalena zur Lippe 1587 in Auftrag gab (Nr. 263). Georg ließ das Grabmal als gemeinsames Denkmal für seine Frau und sich selbst konzipieren und machte es zu einem Monument der Selbstdarstellung. Das Epitaph wurde im Chor an der Stelle des Hauptaltars errichtet und demonstrierte herrscherliches Selbstbewußtsein und die neue Aufgabe, die der Landesherr gegenüber der Kirche einnahm. Der Ersatz des Hochaltars durch das Grabmal des Landesherrn zeigte in aller Deutlichkeit, wer jetzt für die Kirche verantwortlich war. Es wurde damit gleichsam ein Patrozinienwechsel symbolisiert: nicht mehr die Heiligen, deren Reliquien in den Altar eingeschlossen waren, schützten die Kirche, sondern der Landesherr. Die Schutzfunktion des Fürsten für die Kirche und die verantwortungsvolle Regierung Georgs werden auch in den Inschriften der linken Seite des Epitaphs thematisiert, die im Auftrag von Georgs Sohn und Nachfolger Ludwig V. entstanden. Diesem war die Bedeutung der Grabdenkmäler und ihrer Inschriften für die Memoria und die Selbstdarstellung durchaus bewußt. Das zeigt sich auch in seinen eigenen Maßnahmen. Er ließ nicht nur die Inschriften am Grabmal Magdalenas und Georgs vollenden. sondern verewigte seinen Vater noch einmal zusammen mit seiner zweiten Frau Eleonora von Württemberg in einem weiteren Epitaph (Nr. 296).

Im Jahr 1615 begann Ludwig, die von seinem Vater Georg angelegte Fürstengruft mit aufwendigen bildlichen Darstellungen und Wappen in Stuck sowie einem Epitaph (Nr. 334) auszuschmücken. Seine Intention für diese Ausschmückung der Gruft ist in der Inschrift (B) des Epitaphs überliefert: [Druckseite XIX]

Die Angehörigen seiner fürstlichen Familie sollten in angemessenem Rahmen die Auferstehung erwarten. Eine weitere Inschrift (C) behandelt die Leistungen des Herrscherpaars für ihr Land, die gerechte Regierung, die Bemühungen um die Bildung und das Wohlergehen des Volkes. Zudem wird die Frömmigkeit des Herrscherpaars hervorgehoben, das sie auch dem Volk vermittelte. Diese Frömmigkeit bewirkt laut der Inschrift die Gnade Gottes, deren unmittelbare Folge der Fortbestand des Hauses durch die zahlreichen Kinder ist.

Nach dem Tod seiner Frau Magdalena von Brandenburg 1616 (Nr. 334 f.) ließ Ludwig noch weitere Inschriften an dem Epitaph in der Fürstengruft anbringen. Sie dienen nicht nur als Grabinschrift für Magdalena, sondern betonen noch einmal die alte und vornehme Herkunft der Landgrafen. Die Inhalte der Inschriften und die Ausgestaltung der Fürstengruft mit bildlichen Darstellungen und Wappen zeigen, daß Ludwig die Gruft zum Repräsentationsraum machen wollte. Durch ihre Ausstattung sollte sie zum Symbol fürstlicher Frömmigkeit, fürstlichen Ansehens und des Fortbestandes der neuen Linie werden.

Auch Ludwigs Sohn und Nachfolger Georg II. maß den Grabdenkmälern und ihren Inschriften für die Herrschaftsrepräsentation eine ebensogroße Bedeutung zu wie seine beiden Vorgänger. Nach dem Tode Ludwigs V. 1626 ließ Georg II. für seine Eltern in der Pfarrkirche St. Marien in Marburg ein Epitaph neben dem Grab Landgraf Ludwigs IV. von Hessen-Marburg errichten. Er dokumentierte damit in Marburg den Anspruch auf den Besitz dieser Stadt und der Territorien der Linie Hessen-Marburg, um die Ludwig V. seit dem Tode Ludwigs IV. 1604 jahrelang erfolgreich gegen Moritz von Hessen-Kassel gekämpft hatte.59) Der Erwerb Marburgs war der Lohn für Ludwigs Treue zum Kaiser zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Allerdings hatte Darmstadt vorher seinen Preis bezahlt, denn 1622 wurde es von den Truppen des Grafen Ernst von Mansfeld eingenommen, der in den Diensten Friedrichs von der Pfalz stand. Mansfeld ließ den Landgrafen festnehmen und die Vorräte des Schlosses und der Stadt plündern.60) Nach 1625 ist allerdings eine gewisse Erholung von diesem Einfall zu erkennen, da wieder an verschiedenen Stellen der Stadt gebaut wurde.61) Unter anderem erhielt 1627 das Schloß mit dem neuen Torgebäude über der Nordzufahrt einen weiteren repräsentativen Zugang mit einer Inschrift, in der sich Georg II. mit seiner Frau Sophie Eleonore von Sachsen verewigen ließ (Nr. 363). Als ein weiterer wichtiger Bau wurde 1629 das Pädagog als landgräfliche Lateinschule fertiggestellt (Nr. 369). In dieser nach Marburger Vorbild errichteten Schule sollten sich die Schüler für den Besuch der Universität qualifizieren können.62)

Mit dem Jahr 1630 bricht die inschriftliche Überlieferung für Darmstadt ab. Ein Grund dafür dürfte der Dreißigjährige Krieg sein, unter dessen Folgen Darmstadt ab 1631 zu leiden hatte. Bereits 1630 verlegte Landgraf Georg II. seine Residenz aus Sicherheitsgründen von Darmstadt nach Gießen. Darmstadt selbst wurde durch Kontributionen, Einquartierungen, Hungersnöte und mehrere Pestwellen hart getroffen. Erst nach 1648 begann sich das Leben dort wieder zu normalisieren.63)

Dieburg

Bereits in römischer Zeit befand sich in Dieburg eine größere Siedlung.64) Die Burg wird 1169 zum erstenmal erwähnt,65) und aus einer Urkunde von 1218 geht hervor, daß der Ort zu diesem Zeitpunkt schon Stadtrechte besaß.66) Nach einer wechselvollen Besitzgeschichte im 13. Jahrhundert befand sich Dieburg ab 1310 im vollständigen Besitz des Erzstiftes Mainz.67) Dieser Umstand verhinderte später die Einführung der Reformation in Dieburg, das dadurch eine katholische Enklave in einem überwiegend protestantischen Gebiet bildet. Die Bindung Dieburgs an das Erzstift Mainz macht sich in den Inschriften allerdings erst im 16. Jahrhundert bemerkbar. Das Erzstift ist sowohl durch Wappensteine mit Jahreszahlen (Nr. 190) als auch durch Bauinschriften präsent, in denen sich die Amtsträger [Druckseite XX] verewigten. Im Jahr 1583 führte der Rentmeister Jakob Ovenstein die Bauaufsicht bei der Errichtung der über die Gersprenz zum Schloß führenden Brücke (Nr. 249), und 1592 werden die Rentmeister Hans Brucher und Hans Libert auf einem Bildstock genannt (Nr. 267). Erzbischof Albrecht von Brandenburg hatte 1527 die Bürgermeister in Dieburg abgeschafft und an ihrer Stelle die Rentmeister eingesetzt, die auch für die Führung der Stadtrechnung zuständig waren.68) Die übrigen in Dieburg tätigen Amtsträger des Erzstiftes, Amtmann, Keller und Faut,69) sind im Unterschied zu Babenhausen und Groß-Umstadt in den Inschriften nicht faßbar. Dies hat seinen Grund vermutlich in dem barocken Umbau der heutigen Wallfahrtskirche St. Maria (ehem. Pfarrkirche) in der Zeit von 1697 bis 171570) und dem Abbruch und Neubau der Pfarrkirche (ehem. Minoritenkirche) in den Jahren 1890 bis 1893.71) Bei diesen Um- und Neubauten dürften eine ganze Reihe von Grabdenkmälern vernichtet worden sein, denn Georg Helwich sah noch am Anfang des 17. Jahrhunderts mehrere Grabdenkmäler der Familie Ulner von Dieburg in der Pfarrkirche, die heute verloren sind.72) Man kann davon ausgehen, daß andere Grabdenkmäler ihr Schicksal teilten.

Die älteste aus der Pfarrkirche überlieferte Grabplatte ist jene des 1395 verstorbenen Rupertus Ulner von Dieburg (Nr. 14). Die Pfarrkirche war ursprünglich die Kirche der Minoriten, die sich zum erstenmal 1291 in Dieburg urkundlich nachweisen lassen.73) Die Aufzeichnungen Helwichs und zwei erhaltene Grabdenkmäler belegen, daß die Minoritenkirche seit dem 14. Jahrhundert als Familiengrablege der Ulner von Dieburg diente.74) Auch eine Grabplatte der Familie Groschlag von Dieburg von 1474 (Nr. 63) hat sich aus der Minoritenkirche erhalten.75)

Infolge der Reformation löste sich die Ordensniederlassung in Dieburg allerdings auf, und 1569 starb der letzte Guardian des Konvents, Wendelin Roth (Nr. 214). Daraufhin übertrug der Mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg noch in demselben Jahr die Kirche und ihre Einkünfte der Stadt Dieburg (Nr. 215). Die Minoritenkirche wurde nun zur Stadtpfarrkirche und löste die heutige Wallfahrtskirche St. Maria in dieser Funktion ab. Auch als Pfarrkirche blieb die ehemalige Minoritenkirche weiterhin Bestattungsort für die Familie Ulner von Dieburg (Nr. 382). Dies zeigt sich besonders eindrucksvoll an dem Epitaphaltar, den Anna Ulner von Dieburg 1604 für ihren Mann Hartmann sowie dessen Bruder Philipp und seine Frau Anna Maria errichten ließ (Nr. 304). Durch die inschriftliche Verewigung der Verstorbenen an dem heute in der Wallfahrtskirche aufgestellten Altar,76) an dem vermutlich auch die Totenmessen für sie gelesen wurden, sollte ihre Memoria dauerhaft gesichert werden.

Die heutige Wallfahrtskirche und frühere Pfarrkirche gehörte zum Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg und zum Landkapitel Montat. Die Kirche und ein Pfarrer werden erstmals 1222 erwähnt, und für 1284 ist das Vorhandensein einer eigenen Pfarrei urkundlich belegt.77) Das Präsentationsrecht lag bis 1360 beim Erzstift Mainz, dann bis 1474 beim Mainzer Domkapitel und ab 1474 beim Mariengredenstift zu Mainz.78)

Aus der Frühzeit der Kirche sind keine Grabdenkmäler erhalten geblieben. Die Glocken aus dem 14. und 15. Jahrhundert wurden 1929 zerstört (Nrr. 18, 69). Erst aus dem 16. Jahrhundert sind zwei Grabdenkmäler der Familie Groschlag von Dieburg vorhanden (Nrr. 183, 208). Vermutlich befanden sich sehr viel mehr Grabdenkmäler der Familie Groschlag von Dieburg in der Wallfahrtskirche, da viele Familienangehörige nachweislich in Dieburg bestattet wurden.79) Allerdings ist aus der Überlieferung nicht klar zu ersehen, welche der nicht erhaltenen Grabdenkmäler sich in der Wallfahrtskirche befanden. Von dem die Wallfahrtskirche umgebenden Kirchhof ist innerhalb des Bearbeitungszeitraumes nur eine Grabinschrift überliefert (Nr. 379).

Gernsheim

Der Ort Gernsheim geht auf eine römische Ansiedlung zurück, die sich bei dem dort gelegenen Kastell entwickelte. Für 795 ist in Gernsheim ein Königshof belegt, der 895 durch Kaiser Arnulf an Bischof Adalbero von Augsburg geschenkt wurde. Zwei Jahre später schenkte Adalbero den Besitz dem Kloster Lorsch. Durch die Übertragung Lorschs an Erzbischof Siegfried III. durch Kaiser Friedrich II. fiel Gernsheim 1232 an das Erzstift Mainz.80) Im Jahr 1689 wurde Gernsheim auf Befehl des Generals Melac eingeäschert, wodurch die mittelalterliche und frühneuzeitliche Bausubstanz des Ortes größtenteils zerstört wurde. Bei dieser Katastrophe gingen auch die profanen Inschriften aus der Zeit vor 1689 zugrunde, von denen keine abschriftliche Überlieferung existiert.81)

Anders ist dies im Falle der Gernsheimer Pfarrkirche, deren Inschriftenüberlieferung innerhalb des Bestandes eine Besonderheit darstellt. Während die nichtoriginale Überlieferung in den übrigen Standorten meist nur gering ist, verdanken wir die Kenntnis der Gernsheimer Inschriften ausschließlich den Abschriften Georg Helwichs sowie der 1765 von Stephan Alexander Würdtwein angeregten Inschriftensammlung.82) Ein Teil der Inschriften verschwand beim Abbruch und Neubau der Pfarrkirche in den Jahren 1750 bis 1753.83) Ein weiterer Teil wurde möglicherweise bei der Erweiterung der Kirche 1880 vernichtet.84) Eine Kirche wird für Gernsheim bereits 908 erwähnt, und für 1250 ist ein eigener Pfarrer belegt. Zu dieser Zeit gehörte die Kirche zum Archidiakonat St. Viktor in Mainz und zum Landkapitel Bensheim. Das Präsentationsrecht besaß vor 908 ein Graf Liutfried, von dem es an das Kloster Lorsch überging. Durch die schon erwähnte Übertragung Lorschs an Erzbischof Siegfried III. fiel das Präsentationsrecht 1232 an das Erzstift Mainz. Im Jahr 1326 wurde die Gernsheimer Kirche dem Mainzer Domkapitel inkorporiert.85)

Die Baugeschichte und das Aussehen der Gernsheimer Kirche sind nur sehr schlecht dokumentiert.86) Allerdings vermögen die Inschriften einen gewissen Eindruck von der Ausstattung der gotischen Kirche zu vermitteln. Laut einer von Helwich überlieferten Weiheinschrift weihte der Wormser Bischof Reinhard von Rüppurr 1511 im Auftrag des Mainzer Erzbischofs Uriel von Gemmingen einen Elogiusaltar (Nr. 128). Im Jahr 1521 wurden das Dach und das Gewölbe der Gernsheimer Pfarrkirche erneuert. Dabei ließen der Mainzer Erzbischof und die Dignitäre des Domkapitels ihre Namen im Gewölbe verewigen, die damit stellvertretend für den Patronatsherrn standen (Nr. 147). Zu derselben Zeit ist möglicherweise auch die Gebetsinschrift über der Sakristeitür angebracht worden, in der die Erlösungstat Christi und das Wunder der Wandlung thematisiert wurden (Nr. 330).

Als Bestattungsort diente die Kirche schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Die älteste überlieferte Grabplatte ist die des 1415 verstorbenen Kanonikers Goswin von Edichenstein (Nr. 24). Aus dem 16. Jahrhundert sind zwei Grabinschriften für in Gernsheim tätige Amtmänner des Mainzer Erzbischofs bekannt (Nrr. 152, 202). Auch aus dem 17. Jahrhundert sind weitere Grabinschriften überliefert.87)

Aus der vermutlich zwischen 1493 und 1499 über einem älteren Vorgängerbau errichteten Wallfahrtskapelle Maria Einsiedel88) ist lediglich die 1516 von Steffan von Frankfurt gegossene Glocke erhalten geblieben (Nr. 135). Zwei Grabsteine wurden 1875 vernichtet, und die bei den Renovierungsarbeiten 1912 freigelegten Wandmalereien wurden ebenfalls zerstört.89) Sie sind nur in einer mangelhaften Abschrift des damaligen Pfarrers Blum überliefert (Nr. 294).

Groß-Umstadt

Im Jahr 822 stellte Kaiser Ludwig der Fromme für Bischof Vulgarius von Würzburg eine Urkunde aus, mit der er Urkunden Karlmanns und Karls des Großen für Würzburg bestätigte, die heute beide [Druckseite XXII] nicht mehr erhalten sind.90) Laut der Urkunde Ludwigs hatte Karlmann vermutlich 743 dem neu gegründeten Bistum Würzburg unter anderem 25 Kirchen geschenkt, unter denen sich auch „die Kirche in der Villa, die Autmundisstat (Umstadt) genannt wird” befand. Die Kirche von Umstadt bestand also schon im 8. Jahrhundert, doch haben sich aus ihrer Frühzeit keinerlei inschriftliche Zeugnisse erhalten. Dies gilt auch für die Ansiedlung, die König Pippin im Juli 766 mit allem Zubehör und allen Rechten an das Kloster Fulda schenkte.91) Während sich jedoch die Geschichte der Umstädter Kirche mit den spärlichen Quellen, die bis zum 14. Jahrhundert zur Verfügung stehen, kaum erhellen läßt,92) ist die Entwicklung der Herrschaftsverhältnisse etwas besser dokumentiert. Um 1263 wurde Umstadt zur Stadt erhoben.93) Für seine weitere Entwicklung war es bedeutsam, daß die Herren von Hanau wohl seit 1287 im Besitz der halben Stadt waren und 1374 von der Abtei Fulda die andere Hälfte als Pfand erwerben konnten.94) Allerdings verkaufte Abt Friedrich I. von Fulda die verpfändete Hälfte 1390 zusammen mit Hering und der Burg Otzberg an Pfalzgraf Ruprecht II.95) Im Jahr 1427 löste der Pfalzgraf das Pfand ein, so daß nun der Pfalzgraf und die Herren von Hanau Umstadt gemeinsam besaßen.96)

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Inschriften wider. Im Jahr 1465 ließ Graf Philipp I. von Hanau-Lichtenberg sein Schloß in Umstadt erweitern, wovon ein Baudatum mit dem hanauischen und dem lichtenbergischen Wappen zeugt (Nr. 49).97) Im Jahr 1485 wurde der Keller Hans Lupolt in der Kirche zu Umstadt begraben, dessen Grabplatte ausdrücklich vermerkt, er sei Keller des Pfalzgrafen gewesen (Nr. 84).

Auch die weitere Entwicklung der Stadt läßt sich zumindest in groben Zügen an den Inschriften nachvollziehen. Die Umstädter Kirche diente offenbar schon im 14. Jahrhundert als Grablege des regionalen Adels. Allerdings ist aus dieser Zeit nur die Grabplatte des 1376 verstorbenen Eberhard Schelm von Bergen (Nr. 11) erhalten geblieben, die bis 1482 der einzige Beleg für Bestattungen in der Umstädter Kirche ist. Die schlechte Überlieferungssituation dürfte ihren Grund in dem zwischen 1460 und 1470 erfolgten Neubau des Chors (Nr. 51) und dem 1496 vollendeten Umbau des Langhauses (Nr. 96) haben. Aus der Zeit nach 1482 haben sich jedoch zahlreiche Grabdenkmäler erhalten. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts handelt es sich vor allem um Grabdenkmäler des regionalen Adels, und aus der Zeit danach sind hauptsächlich Grabdenkmäler der Amtmänner, Keller und Schultheißen vorhanden. Unter ihnen befindet sich die Grabplatte des 1553 verstorbenen Otto von Boineburg (Nr. 193), der bereits 1535 als hessischer Amtmann für Umstadt belegt ist und dessen 1540 in Umstadt erbautes Haus ebenfalls noch vorhanden ist (Nr. 170).

Das Auftreten hessischer Amtleute in Umstadt ist eine Folge des bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieges im Jahr 1504. Der Krieg wurde ausgelöst, als Ruprecht, der Sohn des Pfalzgrafen und Kurfürsten Philipp, nach dem Tod seines Schwiegervaters Herzog Georgs von Bayern-Landshut versuchte, sich sein Erbe gegen die Ansprüche der Linie Bayern-München mit Waffengewalt zu sichern. Ruprecht und sein Vater, der ihn unterstützte, wurden von Kaiser Maximilian mit der Reichsacht belegt. Sie sahen sich bald einer starken Koalition gegenüber, zu der auch Landgraf Wilhelm von Hessen gehörte. Dieser ging gegen Umstadt vor und besetzte sowohl die Stadt als auch die Feste Otzberg.98) Auf diese Weise verloren die mit den Pfalzgrafen verbündeten Grafen von Hanau-Lichtenberg ihren Besitz in Umstadt. Dem pfälzischen Kurfürsten Ludwig V. gelang es dagegen, 1521 seinen Anteil an Umstadt und die Feste Otzberg wieder zurückzuerhalten.99) Von 1547 bis 1570 wurde Kurpfalz durch Pfandbesitz sogar alleiniger Herr von Umstadt.100)

Der gemeinsame Besitz der Stadt durch Hessen und Kurpfalz läßt sich auch an den Grabdenkmälern in der Umstädter Kirche nachvollziehen. Beide Herren ernannten für Umstadt je einen Amtmann und einen Keller, die in der Regel auch in Umstadt bestattet wurden. Dadurch sind aus [Druckseite XXIII] der Zeit zwischen 1550 und 1616 insgesamt acht Grabdenkmäler erhalten geblieben, die das Nebeneinander von hessischen und kurpfälzischen Amtsträgern dokumentieren.101) Ein weiteres Denkmal dieser Zeit ist das 1606 vollendete Rathaus, an dem sowohl das hessische als auch das kurpfälzische Wappen angebracht sind (Nr. 288). Im Jahr 1623 konnte sich allerdings Landgraf Ludwig V. von Hessen in den Besitz von ganz Umstadt bringen. Vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges erhielt er die pfälzische Hälfte durch den Kaiser als Entschädigung für die Schäden der Kriegsereignisse in den Jahren 1620 bis 1623.102) Erst im Zuge der Friedensverhandlungen von 1648 erhielt Kurpfalz seinen Anteil an Umstadt wieder zurück.103)

Neben den Grabdenkmälern des Adels und der verschiedenen Amtsträger sind auch einige Grabplatten der in Umstadt tätigen Geistlichen überliefert. Zwei Grabplatten stammen aus vorreformatorischer Zeit (Nrr. 93 f.), drei weitere aus dem 17. Jahrhundert. Obwohl es schon in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts reformatorische Bestrebungen in Umstadt gab, wurde die Reformation erst spät eingeführt, da das Patronatsrecht bis 1560 beim Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg lag.104) Der letzte katholische Pfarrer wurde 1550 eingesetzt, der sich jedoch bald dem Protestantismus zuwandte. Im Jahr 1560 verkaufte das Archidiakonat sein Patronatsrecht schließlich an die Grafen von Hanau, die es 1562 an Kurpfalz weiterverkauften.105)

Die Bedeutung Umstadts wird aber nicht nur durch die Grablege in der Kirche sichtbar, sondern auch durch die heute noch vorhandenen Adelshöfe und ansehnlichen Bürgerhäuser. Bei vielen von ihnen sind die Baugeschichte und die früheren Besitzer durch Jahreszahlen, Wappen und Namensinschriften verewigt worden.106) Diese Häuser sind ebenso wie in Babenhausen auch ein Zeugnis des Wohlstandes, der mit dem Dreißigjährigen Krieg zunächst ein Ende fand. In dieser Zeit wurde die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Umstadts durch Kontributionen und Einquartierungen bis zur Erschöpfung strapaziert, wovon sich die Stadt nur langsam wieder erholte.107)

Zitationshinweis:

DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Einleitung, 2. Kurzer historischer Überblick (Sebastian Scholz), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06e001.

  1. Vgl. Prüssing, Groß-Umstadt 27; Endres, Jungsteinzeitliche Siedlungsspuren 44–46. »
  2. Endres, Jungsteinzeitliche Siedlungsspuren 44. »
  3. Boß, Dieburg 36–40; Prüssing, Groß-Umstadt 34 f. »
  4. Heinemeyer, Hessen 126–128; Prüssing, Groß-Umstadt 38–42. »
  5. Heinemeyer, Hessen 151. »
  6. Schopp, Umstadt 71. »
  7. Vgl. zum Folgenden auch Herchenröder, Kdm. XXf.; Schneider/Skala, Kreis Groß-Gerau 21–22; Kulturdenkmäler Darmstadt-Dieburg 9 f. »
  8. Heinemeyer, Zeitalter der Reformation 226. »
  9. Vgl. dazu unten bei Anm. 56. »
  10. Herchenröder, Kdm. 52. »
  11. Herchenröder, Kdm. 11. »
  12. Vgl. dazu unten bei Anm. 27. »
  13. Schopp, Umstadt 77 f. »
  14. Vgl. dazu unten bei Anm. 48 f. »
  15. Schneider/Skala, Kreis Groß-Gerau 24 f.; Kulturdenkmäler Darmstadt-Dieburg 8. »
  16. Schneider/Skala, Kreis Groß-Gerau 25. »
  17. Kulturdenkmäler Darmstadt-Dieburg 8. »
  18. Schneider/Skala, Kreis Groß-Gerau 26 und 31. »
  19. Vgl. Steiner, Bachgau II 186–193; Herchenröder, Kdm. 11. »
  20. Spieß, Familie 220. »
  21. Spieß, Familie 221 f. »
  22. Spieß, Familie 222 f. »
  23. Es sei hier nur auf die Entwicklung in den verschiedenen hessischen Territorien nach der Teilung durch Philipp den Großmütigen hingewiesen, vgl. dazu unten bei Anm. 58. »
  24. Demandt, Kirchenorganisation 93, Nr. 9; die zum erstenmal 1262 erwähnte Babenhausener Kirche gehörte zum Landkapitel Montat des Archidiakonats St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, vgl. ebd. »
  25. Azzola, Relief 27 f. »
  26. Ebd.; Azzola, Schlußstein in der Göttinger Marienkirche 39–58; Azzola, Spätmittelalterlicher Schlußstein 189–191; Azzola, Spätmittelalterlicher Schlußstein mit einem Armbrustschützen 192, jeweils mit weiterer Literatur. »
  27. Suchier, Grabmäler 5–7. »
  28. Wagner, Stifte I 365–368; Herchenröder, Kdm. 12. »
  29. Vgl. Eyer, Territorium 43 und 108; Spieß, Familie 103 f. und 223 mit Anm. 110 und 111. »
  30. Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden dort wieder Angehörige der gräflichen Familie beigesetzt, und zwar die 1669 verstorbene Susanne Margareta von Anhalt-Dessau. Frau Johann Philipps von Hanau, sowie die 1693 verstorbene Anna Magdalena Pfalzgräfin zu Bischweiler, Frau Johann Reinhards II., vgl. Mohrhardt, Hanau 56. »
  31. Mohrhardt, Hanau 27 ff. »
  32. Mohrhardt, Hanau 32 und 38. »
  33. Eine weitere Inschrift (Nr. 390) im bei Babenhausen gelegenen Schaafheim erinnert an die Wiedererrichtung der Schaafheimer Kirche durch Graf Friedrich Casimir im Jahr 1650. »
  34. Vgl. dazu Steiner, Bachgau II 259–278; Müller, Einführung der Reformation 29 ff. »
  35. Nrr. 175, 192, 231»
  36. Vgl. dazu Steiner, Bachgau II 279–292; Müller, Schicksale passim. »
  37. Müller, Schicksale 70 f. »
  38. Vgl. etwa Haupt, Kdm. 9 f., 124, 295, 305, 308, 312. »
  39. Battenberg, Von den Anfängen 22. »
  40. Battenberg, Von den Anfängen 24. »
  41. Demandt, Kirchenorganisation 104, Nr. 47. »
  42. Battenberg, Von den Anfängen 24 f. »
  43. Demandt, Kirchenorganisation 92, Nr. 6; 95, Nr. 16; 100, Nr. 34; 104, Nr. 47; 159, Nr. 267; Battenberg, Von den Anfängen 25. »
  44. Haupt, Kdm. 308. »
  45. Vgl. Battenberg, Von den Anfängen 72 f. und 117–122. »
  46. Battenberg, Von den Anfängen 53. »
  47. Vgl. Nr. 305 und Noack, Georg I. 117 f. »
  48. Battenberg, Von den Anfängen 26–34. »
  49. Demandt, Kirchenorganisation 100, Nr. 34; Battenberg, Von den Anfängen 35. »
  50. Vgl. Nr. 35 und Battenberg, Von den Anfängen 35 f. »
  51. Vgl. Noack, Georg I. 25 ff.; Battenberg, Von den Anfängen 74 ff. »
  52. Vgl. Noack, Georg I. 113 ff. und 135 f., der die Bedeutung der Zentralbehörden für Gesamthessen jedoch überschätzt; vgl. dazu Battenberg, Von den Anfängen 74 f.; Press, Hessen 286 f. »
  53. Battenberg, Von den Anfängen 86 f. und Nr. 282»
  54. Vgl. Nr. 359 und dazu Wolf, Zwei Jahrhunderte 142 f.; Press, Hessen 291–304; Heck, Landgräfliche Grabmonumente 198. »
  55. Wolf, Zwei Jahrhunderte 139 f. »
  56. Wolf, Zwei Jahrhunderte 146 f. »
  57. Wolf, Zwei Jahrhunderte 142 f. und 149 f. »
  58. Wolf, Zwei Jahrhunderte 152–175. »
  59. Boß, Dieburg 32 ff. »
  60. Herchenröder, Kdm. 78. »
  61. Herchenröder, Kdm. 52; Boß, Dieburg 47. »
  62. Herchenröder, Kdm. 52. »
  63. Karst, Vorstädte 57. »
  64. Vgl. dazu Karst, Verfassung 52 f. »
  65. Herchenröder, Kdm. 61. »
  66. Herchenröder, Kdm. 57. »
  67. Helwich, Opus genealogicum 194; Helwich nennt zwar die Namen der Verstorbenen, teilt aber nur in einem Fall die vollständige Inschrift mit (Nr. 14). »
  68. Würdtwein, Dioecesis Moguntina I 562; Demandt, Kirchenorganisation 101, Nr. 37. »
  69. Helwich, Opus genealogicum 194 und Nrr. 34, 42»
  70. Die Angabe bei Münkler, Dieburg 76, die fragliche Platte befinde sich in der Wallfahrtskirche, beruht offenbar auf einem Irrtum, da Münkler 36 sie selbst unter den in der Außenwand der Pfarrkirche eingemauerten Platten nennt; zur Bedeutung der Bettelordenskirchen als Begräbnisstätten vgl. Scholz, Totengedenken bei Anm. 67. »
  71. Vgl. zur Verbringung des Altars Münkler, Dieburg 68. »
  72. Demandt, Kirchenorganisation 100, Nr. 36. »
  73. Demandt, Kirchenorganisation 101, Nr. 36. »
  74. Biedermann, Geschlechtsreg. Ottenwald Taf. CCCXXIIIf. »
  75. Müller, Ortsnamenbuch 221 f.; Schuchert, Gernsheim (I) 100–102. »
  76. Schuchert, Gernsheim (I) 103. »
  77. Vgl. dazu unten Kap. 3. »
  78. Zu dem Neubau vgl. Handbuch der Diözese Mainz 267; Schuchert, Gernsheim (I) 104. »
  79. Zur Erweiterung vgl. Handbuch der Diözese Mainz 267. »
  80. Demandt, Kirchenorganisation 109, Nr. 68. »
  81. Schuchert, Gernsheim (I) 103 f. »
  82. Nrr. 332, 350, 354, 381»
  83. Schuchert, Gernsheim (II) 100. »
  84. Schuchert, Gernsheim (II) 114. »
  85. Schopp, Umstadt 69. »
  86. Schopp, Umstadt 71. »
  87. Vgl. Volp, Groß-Umstadt 5. »
  88. Schopp, Umstadt 80. »
  89. Schopp, Umstadt 75 f. »
  90. Schopp, Umstadt 77 f. »
  91. Schopp, Umstadt 80 f. und 85. »
  92. Zu Philipp vgl. Einleitung Kap. 2. 1. zu Babenhausen sowie Nr. 72»
  93. Vgl. Schaab, Kurpfalz I 213–216 und II 15 f. »
  94. Henkelmann, Geschichte 246; Schaab, Kurpfalz II 15 f. und Nr. 23»
  95. Schopp, Umstadt im 17. Jahrhundert 97. »
  96. Nrr. 185, 193, 198, 253, 308, 321, 326, 336»
  97. Vgl. Schopp, Umstadt im 17. Jahrhundert 102 und oben bei Anm. 60. »
  98. Schopp, Umstadt im 17. Jahrhundert 118–120. »
  99. Demandt, Kirchenorganisation 114, Nr. 83: Schopp, Umstadt im 17. Jahrhundert 98 f.; Volp, Groß-Umstadt 10. »
  100. Schopp, Umstadt im 17. Jahrhundert 98 f. »
  101. Vgl. Nrr. 49, 137, 170, 235»
  102. Schopp, Umstadt im 17. Jahrhundert 100–129. »