Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 617† Lindhorst, St. Dionysius 1644
Beschreibung
Glocke. Die Glocke wurde 1644 gegossen. Sie enthielt einen lateinischen Glockenspruch, der bei Bentrup nur in deutscher Übersetzung wiedergegeben ist, die Namen des Pastors und der Kirchenvorsteher sowie einen mit Datum versehenen Gießervermerk des Gießers Ludolf Siegfried, der nur in paraphrasierter Form wiedergegeben ist. Die Glocke wurde 1829 umgegossen.1)
Inschrift nach Bentrup.
[ - - - ]a) M(agister) Anthon Nothold Tön(nies) Gerland schole provisores2) Wildenb) Haddendorf Bart(olt) Senne Altarleute [ - - - ]
Textkritischer Apparat
- Die deutsche Übertragung dieses Teils der Inschrift lautete: Ich klinge und lobe den Herrn, / kommt bald ihr Leut zu seinen Ehr’n.
- Wilden] statt Wilcken; vermutlich Lesefehler.
Anmerkungen
- Bentrup, Kirchen in Schaumburg, S. 101f., ohne Quellenangabe.
- Gemeint sind Schulaufseher.
- Sturm-Heumann, Eheberedungen, Teil 2, Nr. 1351, 1529 u. 2162.
- Sturm-Heumann, Eheberedungen, Teil 1, Nr. 934, 938, 954, 957, 958, 974, 975, 990, 1027, 1046, 1057 u. 1983.
- Sturm-Heumann, Eheberedungen, Teil 1, Nr. 672, 954 u. 1027; Teil 2, Nr. 1205.
- Sturm-Heumann, Eheberedungen, Teil 1, Nr. 754 u. 924; Teil 2, Nr. 1201.
Nachweise
- Bentrup, Kirchen in Schaumburg, S. 101f. (z. T. in deutscher Übersetzung bzw. in Paraphrase).
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 617† (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0061704.
Kommentar
Zu dem Lindhorster Pastor Anton Nothold s. Nr. 381. Tönnies Gerland stammte ursprünglich aus Rosenhagen (Kreis Minden-Lübbeke, Nordrhein-Westfalen). 1656 heiratete seine Tochter Anneke, als deren Herkunftsort in der Eheberedung Lindhorst angegeben ist. Der verwitwete Tönnies Gerland selbst heiratete 1663 in zweiter Ehe Anneke Hartman aus Meerbeck und übersiedelte nach Meerbeck. 1681 wird er als verstorben bezeichnet.3)
Wilcken Hattendorf war offenbar in Lüdersfeld ansässig, das damals zum Kirchspiel Lindhorst gehörte. Er ist von 1631 bis 1640 als Zeuge von Eheberedungen nachweisbar.4) Bartolt Senne aus Schöttlingen ist von 1623 bis 1651 als Zeuge von Eheberedungen belegt.5) 1625 heiratete seine Tochter Ilse, 1631 bzw. 1651 heirateten seine Stieftöchter Engel und Catharine Ohlendorff.6)
Zu dem Gießer Ludolf Siegfried vgl. Nr. 635.